Es lebe die Revolution! Wie die Zukunft der Branche aussehen könnte.

Shownotes

Florian Gößmann-Schmitt findet, dass sich so einiges ändern sollte und will auch gleich für die Umsetzung Sorge tragen. In der aktuellen Episode von lex'talk about tax sprechen er und sein Geschäftspartner Christopher Plantener mit den Moderatoren Carola Heine und Olaf Clüver über notwendige Umwälzungen, neue Modelle und spannende Ideen:

Was ist so falsch am alten Kanzleibild, dass es weg muss? Wie soll das am Ende in der Praxis aussehen für eine Kanzlei? Müssen Mandant:innen auch Voraussetzungen mitbringen und welche? Generell und für die neue Geschäftsidee von Florian und Chris: bsteuern?

Florian Gößmann-Schmitt
https://www.linkedin.com/in/florian-g%C3%B6%C3%9Fmann-schmitt/

Christopher Plantener https://www.linkedin.com/in/christopherplantener/

https://www.bsteuern.com/uber-uns

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00:00:05: Jingle Lex'talk about tax. Der Kanzleipodcast. Präsentiert von lexware.

00:00:16: Carola Heine Hallo Olaf.

00:00:17: Olaf Clüver Hallo Carola.

00:00:18: Carola Heine Olaf, mit wem sprechen wir heute?

00:00:20: Olaf Clüver Wir haben heute zwei mehr oder weniger junge Herren bei uns im Podcast, die beide schon erfolgreich gegründet und erfolgreich als Unternehmer zu Gange waren und haben sie sich jetzt tatsächlich zusammengeschlossen, die Steuerberatung noch mal auf den Kopf zu stellen.

00:00:37: Carola Heine Ich habe gehört, das Wort „Revolutionieren ist gefallen.

00:00:41: Olaf Clüver Ja, das ist eine der Vokabeln, die gefallen ist und es gibt noch weitere und deswegen freuen wir uns auf Florian Gössmann-Schmitt und Christopher Plantener.

00:00:51: Carola Heine Ja, bis gleich. Ich freue mich sehr.

00:00:53: Olaf Clüver Ich freue mich auch. Bis gleich. Und damit begrüße ich ganz herzlich bei uns im Studio den Steuerberater Florian Gößmann-Schmitt und Christopher Plantaner. Herzlich willkommen, ihr beiden.

00:01:19: Chris Plantener Hallo.

00:01:22: Carola Heine Hallo Florian, Hallo Chris. Schön, euch mal wieder zu sehen. Und was habt ihr euch schick angezogen heute, hintergrundmäßig? Da müssen wir, glaube ich, nachher noch mal im Detail drüber reden.

00:01:33: Olaf Clüver Ja, wenn wir von Detail sprechen, dann lasst uns mal anfangen. Ihr stellt euch bitte mal vor anhand von drei Zahlen, drei Fakten oder drei Dingen, die man unbedingt über euch wissen soll, ohne dabei zu weit auf das Thema vorzugreifen, über das wir uns heute unterhalten wollen.

00:01:49: Chris Plantener Florian, ich lasse dir meinen Vorgang.

00:01:51: Florian Gößmann-Schmitt Vielen Dank. Ich habe deshalb bewusst jetzt keine geschäftlichen Fakten genommen, sondern andere. Ich habe mal nachgezählt, ich habe über 20 Tattoos. Ich habe zwei Textwerklösungen und der dritte Fun Fact: An genau meinem 30. Geburtstag habe ich damals meine erste Steuerberaterurkunde bekommen und das war wie zu der schönste Geburtstagsgeschenk, was ich mir jemandem selbst gemacht habe und damit wir schon durch.

00:02:17: Chris Plantener Da ist Florian wilder als ich. Bei mir ist es ein bisschen mehr businessbezogen. Also erst mal elf Firmen habe ich gegründet, drei davon Steuerberatung. We will talk about that, I guess. 6 Länder habe ich gelebt über fast 20 Jahre. Ich habe also auch die Steuerberatungsbranche sehr, sehr intensiv vom Ausland betrachtet. Und last but not lead, 106. Das war die Mitarbeiteranzahl, die ich von null auf 106 in etwas mehr als einem Jahr bei meiner letzten Steuerberatung quasi als neuer Mitarbeiter gewinnen konnte. Da war ich sehr stolz drauf.

00:02:56: Carola Heine Wow, jeder Einzelne von euren Fakten ist ja eigentlich im Versuch, uns abzulenken Das ist doch eigentlich ein Thema. Wir könnten jetzt sofort schon voll abbiegen, machen wir aber nicht. Wir haben euch eingeladen, weil Florian vorhat, die Welt der Steuerberatung zu revolutionieren. Also das war zumindest die Ansage, die ich bekommen habe. Und ich habe und ich habe gesagt: „Okay, Da müssen wir jetzt mal fragen: Florian, was ist denn so falsch an dem, was wir jetzt haben? Warum muss das denn jetzt neu und was hast du da vor oder was habt ihr vor?

00:03:24: Florian Gößmann-Schmitt Warte, die Frage ist nicht falsch oder richtig. Ich habe in den letzten Jahren gemerkt, dass oft immer so versucht wird, an der Steuerbranche, wie sie jetzt läuft, herumzudoktern, anstatt einmal drüber nachzudenken, ob die Prozesse überhaupt noch sinnvoll sind. Und viel ist dann, dass irgendwelche analogen Prozesse versucht werden, zu zu digitalisieren oder irgendwelche anderen Sachen zu halb zu automatisieren, aber ich habe so das Gefühl, dass sich nie jemand mal Gedanken gemacht, ist das überhaupt sinnvoll, wie man es macht? Und das haben wir jetzt quasi mal versucht zu machen.

00:03:59: Olaf Clüver Und dann geht das Ganze natürlich mit Automatisierung und Digitalisierung weg von diesem ganz klassischen Steuerkram, weil ich eben der Meinung bin, dass es schon einen relativ großen Umbruch bräuchte, das zu machen, wo ich für Steuerberatung in der Zukunft stehe.

00:04:15: Florian Gößmann-Schmitt Und wenn man dann die Timeline sieht und was da passiert, glaube ich, dass das zu wenig ist. Und deswegen ist natürlich, wie du sagst, die erste Idee, die ganzen Basics so weit wie möglich zu automatisieren und nicht nur zu digitalisieren. Wir werden, und das ist was, was viele unterschätzen, nicht dieses stetige, langsame Fortentwickeln wie bei der Digitalisierung, sondern mit der KI tatsächlich, meines Erachtens, jetzt einen exponentiellen Sprung machen, was die Möglichkeiten angeht und die natürlich hintenraus dann auch nutzen für eben automatisierte Beratungen, Benchmarks et cetera. Und dafür braucht es dann eben ein paar andere Ansätze. Ich brauche eine Datenbank, auf die ich voll zugreifen kann, wo ich mit der KI drauf kann und so weiter und so fort. Also es Da gibt es sicher jetzt noch ein bisschen was zu tun in dem Bereich, aber das ist ja das, was ich meine mit, dass einmal nicht nur so ein bisschen anpassen, wie man es oft sieht, dass so Lösungen dann Zwischenwege zwischen Mandant und der Kanzleilösung versuchen zu optimieren, sondern die sich überlegen: Braucht es die überhaupt? Braucht es eine Kanzleilösung? Weil am Ende brauche ich ein Ergebnis, was ich dem Finanzamt übermitteln kann, aber ich brauche nicht zwingend da eigentlich eine Kanzleilösung dazwischen.

00:05:27: Florian Gößmann-Schmitt Oder doch? Das ist genau die Frage.

00:05:30: Olaf Clüver Christopher, hast du da noch etwas ergänzend hinzuzufügen?

00:05:35: Chris Plantener Ich war ein Jahr draußen und habe mir sehr, sehr viele Gedanken über die Branche gemacht. Ich wollte in der Zwischenzeit nachdem ich, wer mich noch kennt, ich hatte ja mal Kontist gemacht und dann hatte ich für zwölf Monate vor eigentlich ein Roll-up der Steuerberatung zu machen und habe mir sehr viele Gedanken darüber gemacht, wo diese Branche hingeht und habe ihn wahnsinnig viel, habe sehr, sehr viele Steuerkanzleien angeschaut, mit sehr, sehr vielen Menschen gesprochen. Ist immer sehr, sehr interessante, sehr harte Diskussion. Es gibt die einen, die sagen im Endeffekt, alles wird viel, viel länger dauern, als wir denken und es gibt die anderen, die dann sagen: „Krass, jetzt in drei bis fünf Jahren wird die AI uns alle hier überflüssig machen. Ich bin wahrscheinlich so ein Zwischending. Ich sage, so in zehn Jahren, obwohl es ganz schwierig ist, hier Vorhersagen zu machen, haben wir einen Automatisierungsgrad quasi erreicht, der die Steuerberatung wirklich kaum mehr so aussehen lässt, wie sie heute ist. Aber das Trügerische daran ist, das ist so ein bisschen wie so eine E-Funktion funktioniert. Gerade werden wir so wie die Frösche im Topf langsam erhitzt und wir bekommen nicht so richtig mit, dass eigentlich diese Veränderungen schon da sind.

00:06:55: Chris Plantener Und wir kommen sicher ein bisschen auch darauf, was wir uns jetzt vorgenommen haben, aber im Endeffekt wird das nach außen heraus, glaube ich, noch gar nicht so groß anders sein. Ich glaube, was wir jetzt darüber reden werden mit gewissem Einsatz von Technologien, aber schon. Aber wenn ich jetzt mir überlege, ich habe so viele Unternehmen gegründet, nichts, was wir gerade tun, würde jetzt ein Tech-Unternehmer besonders Wenn wir hier in einem normalen Tech-Podcast wären, würde ich darüber noch nicht mal reden. So trivial ist das. In der Steuerberatung sieht die Welt in der deutschen Steuerberatung, sieht die Welt ein bisschen anders aus. Aber die wirklichen interessanten Fragen ist: Wie können wir wir uns intern darauf vorbereiten, dass der Schock, über den Florian gerade gesprochen hat, wenn der dann eintritt, wie stehen wir dann da, damit wir in der Lage sind, sowohl technisch, aber auch von der Mitarbeiterseite her, eben dort dann schnell genug die E-Funktion, die dann schnell nach oben geht, intern umsetzen zu können.

00:07:50: Carola Heine Aber glaubst du denn, dass die Automatisierung so weit voranschreiten wird, dass Menschen das nicht mehr freigeben müssen?

00:07:57: Chris Plantener Ja, also ganz klar. Die die heutzutage, wenn die Maschine besser ein Flugzeug fliegen kann als der Mensch, wird sie ganz sicher ein regelbasiertes System wie die Steuer besser als der Mensch machen können. Die Frage ist, wann. Ich sage nicht, dass das heute oder morgen der Fall ist, aber in zehn Jahren würde ich auf jeden Fall mal ein paar Fläschchen Shampoos darauf wetten, dass ein größerer Teil der Sache von der Maschine erledigt wird.

00:08:28: Carola Heine Findest du das gut?

00:08:29: Chris Plantener Na ja, ja, eigentlich schon. Warum? Wahrscheinlich sprechen wir auch gleich noch mal kurz drüber. Mitarbeiter sind ein rares Gut. Und wenn ich ganz ehrlich bin, das mag jetzt in der Branche hier vielleicht etwas ketzerisch herüberkommen, aber ich möchte deutlich lieber, wenn ich im Altenheim bin, dass ein Mensch sich mich mich mich kümmert. Das ist mir schon recht wichtig im sozialen Bereich, ob ich im Endeffekt meine als Unternehmer jetzt, der einen Mensch macht oder eine Maschine. Im Endeffekt muss es kosteneffizient und gut sein. Das ist mir völlig egal, wer es tut.

00:09:09: Olaf Clüver Kommen wir dann noch mal einen Schritt zurück, stellen noch eine interessante Frage voran, und zwar: Das Ergebnis ist jetzt Besteuern. Das ist euer neues gemeinsames Projekt, Florian. Wie ist es dazu gekommen? Was hat sich da abgespielt, bis ihr gesagt habt: „Christopher, das lass uns mal machen?

00:09:27: Florian Gößmann-Schmitt Wer so ein bisschen schon mal meine Sachen verfolgt hat, weiß, ich habe vor zwei Jahren meine erste Kanzlei oder Partnerschaftsanteile verkauft, dann mich sozusagen auf Lösungen zu fokussieren, wo ich der Meinung war, eben da, die braucht ein guter Steuerberater im Bereich Beratung, weil das ist auch immer auch mit der KI, was ja vor allem wegfällt, ist dieses Deklarationsgeschäft und diese ganzen Basissachen. Also macht ja auch gar keinen Sinn, dass so was, wie gesagt, jemand von Hand macht, wenn es die Daten irgendwo schon in einer Form gibt, die eigentlich verarbeitet werden kann. Dann habe ich so ein bisschen versucht immer mal, habe da ein, zwei Kanzleien mal beraten, weil die dann über die Software auf mich zugekommen sind und einfach so weit waren und dann habe ich auch so eine Community mal gegründet. Meine ganzen Sachen alles kostenlos da reingestellt, weil ich gedacht habe, wenn wir natürlich mehr Steuerberater wären, die vorwärtskommen wollen, dann wäre auch der Druck größer, bei den Anbietern uns Lösungen zu geben und so weiter und so fort. Und im Endeffekt ist ja dann nichts passiert und dann habe ich ja so ein bisschen mich bei Florian im Verhört-Podcast bei Haufe ausgekotzt über die Branche und dann sind wir jetzt relativ zeitnahe, bin ich mit Christopher in Kontakt gekommen.

00:10:40: Florian Gößmann-Schmitt Wir sind auf dem Weg zur TaxArena. In Hamburg war das, weil ich dann im Auto gesessen habe, dann auch mich eine Stunde über die Branche ausgekotzt, weil ich eigentlich nie mehr wieder zurückwollte. Und dann hat Christopher gemeint: „Ja, dann lasst uns halt mal was machen. Lasst uns doch mal so ein bisschen Druck aufbauen. Und ja, so gesagt, getan und dann haben wir uns eine Woche später in Bamberg getroffen. Das war so die Mitte von uns sozusagen und dann ging das alles sehr, sehr, sehr schnell.

00:11:11: Chris Plantener Also lustig, wie gesagt, wir kennen uns erst seit Mitte November. Am 19. Dezember saßen wir gemeinsam beim Notar. Es war love and true on first sight. Wir haben sofort gewusst, okay, da sind zwei Leute, die ticken ähnlich. Lass uns mal was zusammen machen, Florian.

00:11:30: Carola Heine Ja, ich würde sagen, für die Flucht aus der Steuerbranche ist das die falsche Richtung.

00:11:37: Carola Heine Ihr habt auf eurer Website, die ich mir natürlich direkt angeschaut habe, habt ihr geschrieben, dass ihr Nutzern – ich lese das mal eben vor – nahtlose, innovative und gesetzeskonforme Steuerdienstleistungen bieten möchtet, aber integriert in ein Fintech-Ökosystem. Jetzt muss ich dazu noch ein bisschen mehr Erklärungen haben, bitte. Wie sieht das aus in der Praxis für so eine Kanzlei oder für so einen Mandanten an?

00:12:02: Chris Plantener Also ich glaube, die Kanzlei, die ist in zwei Ebenen. Das, was du gerade bespricht, das richtet sich an ein Softwareunternehmen und wir haben auch eine ganz normale Kanzlei. Wir kommen gleich noch zu, wo wir ganz normal Mandanten annehmen, aber der zweite Zweig, da würde ich am besten das so beschreiben: Ich träume schon seit langem von einer Solaris für die Steuerbranche. Wer Solaris kennt, die Fintech Bank aus Berlin, die im Endeffekt 2015 angefangen hat, als Dienstleistungen im Hintergrund Banking anzubieten und hat dann für viele Anbieter, ich glaube sogar auch für lexoffice, wenn ich mich richtig im Sinne, ne? Dient die einem im Hintergrund als Bankingpartner und im Vordergrund kriegt der User gar nichts mit. Und genau dasselbe sehe ich im Endeffekt auch in der Steuerberatung. Es gibt wahnsinnig viele Softwareanbieter, die steuernahe Dienstleistungen im Markt über Software zur Verfügung stellen und zunehmend, glaube ich, macht es extrem Sinn, sich überlegen, wie man das miteinander verschmelzen kann, weil der User möchte im Endeffekt in einer App Dienstleistungen haben und er möchte die relativ … Wir kennen es aus dem Trading, wir kennen es aus dem Banking und so weiter und so fort. Heißt nicht, dass die ganze Branche verschwinden wird, nein, aber für gewisse Standard-Cases und für gewisse plain vanilla users, die wollen dies eben auch in einer App tun.

00:13:38: Chris Plantener Und für diese Leute, weil wir ja, Stella, Florian hat ja auch schon zwei Softwareunternehmen gegründet. Bei mir Da gibt es noch ein paar mehr. Das heißt, wir kennen auf der einen Seite die Sorgen und Nöte der Softwareanbieter und zum gewissen Teil, Florian mehr als ich, die Seite der Steuerberatung, haben wir jetzt gesagt: „Okay, lassen wir uns das mal versuchen, quasi gezielt diesen Softwareunternehmen anzunehmen. Ist nicht trivial, wissen wir, weil ihr wisst es auch, die Regelungen sind da relativ strikt, aber auf jeden Fall kann man mal auf eine siebene Player zugehen und sagen: „Lass uns mal brainstormen. Wie würde denn der Kunde im Endeffekt so ein Produkt eigentlich am liebsten haben wollen? Würde zum Beispiel, jetzt mal bei lexoffice sind, möchte der Kunde im Endeffekt perfekt einfach nur aus lexoffice seine Steuerdienstleistungen haben? Brauchen wir überhaupt noch einen Kontakt zum Steuerberater? Ich sage einfach nur mal so was von mir hin. Ich weiß nicht, wie die Antwort ist, aber nur solche Gedankenspiele finde ich immer sehr, sehr spannend und immer nur von Seiten des Mandanten gedacht: Was möchte der eigentlich gerne haben? Möchte der noch lange Gespräche? Möchte der noch vor Ort einen Steuerberater treffen? All diese Themen.

00:14:56: Carola Heine Also das ist eine zweite Sache. Jetzt hast du gesagt, ihr habt auch noch eine normale Kanzlei Das hört sich ein bisschen unterrieben an nach dem, was ihr jetzt … Also was ist der Unterschied zwischen, sage ich mal, einer Wald-und Wiesenkanzlei irgendwo am Stadtrand und was macht ihr jetzt? Und bei diesem Umbruch, den ihr da macht, kann das jede Kanzlei … Das würde mich mal interessieren.

00:15:15: Florian Gößmann-Schmitt Ich denke, der Hauptunterschied ist, mit dieser Fokussierung auf ein System habe ich natürlich die Möglichkeit, als Kanzlei genau zu gucken, was bietet so eine Lösung, was bietet so eine Lösung nicht. Und es ist natürlich so, ob ich jetzt drei Kunden habe oder alle sechs Monate mal ein Kunde mit so einem System onboarde oder ob ich halt am Stück 100 oder 200 von so einem System onboarde. Ich kann mich ja ganz anders drauf einstellen. Wenn ich dann eben nicht hergehe und sage, ich will diese Daten aber zwingend in meiner Kanzleilösung, sondern so wie bei für Office. Wir sagen, die Single Source of Splews ist eigentlich lex für Office. Wieso soll ich die Daten noch mal in mein System integrieren? Ich kann die Datenprüfung einfach in dem System von euch machen. Ich brauche die gar nichts mehr bei mir in dem Kanzlerlösungssystem. Und für die Übergabe „Wir haben den ganzen Weg, den wir haben. „daher gibt es Integrationen bei euch, den letzten Schritt zur Finanzverwaltung zu tun. Also brauche ich eigentlich diesen Zwischenumweg über den Steuerberater, der auch wieder durch Import, export und so weiter sofort Kosten verursacht, den brauche ich einfach gar nicht. Und das sind so Überlegungen, die man anstellen kann, wo man sagt, gerade die, die finden oft auch keinen Steuerberater.

00:16:20: Florian Gößmann-Schmitt Das muss auch mal realistisch sein. Eigentlich diese Freelancer, die vielleicht nur 100, 150. 000 € Gewinn machen oder Umsatz machen, was nahezu Gewinn in den Fällen ist, und dann aber gerne ihre Sachen selber machen wollen, weil sie technikaffin sind und weil sie sagen: „Ich will selbst einen Überblick haben, die dann klatschen dann, sage ich mal, oder knallen mit den Kanzleien zusammen, die sagen: „Ich will es aber gerne eben in meiner Software haben und ich will es gerne in meiner Online-Lösung haben und da wird es oft auch doppelt gemacht. Das führt auf beiden Seiten ein bisschen zur Unzufriedenheit.

00:17:00: Chris Plantener Ich meine, vor allen Dingen, ich habe auch viele One-Man-Show-Firmen und betreibe die auch schon in dem einen oder anderen, unter anderem auch in lexoffice und es nervt mich immer ohne Ende, dass am Ende des Jahres unter jährlich macht man die Buchhaltung, alles ist gut und dann wird alles in ein anderes System gemacht, es wird nie wieder verbessert. Und im Endeffekt kann ich die ganzen Vorjahre, wenn sie nicht von meinem Steuerberater korrigiert wurden, wegschmeißen. Ich kann sie nicht benutzen, mich selber zu vergleichen im Vorjahr und so. Da wurden ein paar Änderungen gemacht. Also von dem her finde ich das immer extrem schade aus Kundensicht, dass im Endeffekt nicht in dem Programm auch alles korrigiert wird, alles gemacht wird, diese Schattenbuchhaltung da geführt wird. Das sind genau solche Themen, wo wir sagen, das ist nicht notwendig, diese Themen sind super, die kann man auch so benutzen. Natürlich jetzt nicht unbedingt für einen 50-oder 100-Mann-Laden. Es gibt Grenzen der Systeme, aber für kleinere bis 10, 20 Mitarbeiter ist es eigentlich überhaupt kein Thema und das ist, glaube ich, auch viel besser, mit den Kunden, mit den Mandanten so zusammenzuarbeiten über diese Plattforms, als es andere Anbieter im Markt die größeren tun.

00:18:15: Olaf Clüver Du hast es eben schon kurz angesprochen, so zwei, drei Voraussetzungen, also 50 bis 100 wird schwierig, 10, 20. Ihr bietet jetzt also quasi ein Umfeld, in dem sich das Mandat wohlfühlen kann. Welche Voraussetzungen würden eurerseits von den Mandanten erfüllt werden müssen, damit er mit Besteuern gut zusammenspielen kann und welche wären das? Also was ist für euch essentiell? Wonach werdet ihr eure zukünftigen Mandate filtern und aussuchen?

00:18:43: Chris Plantener Also ich würde generell sagen, technology first. Also die Leute müssen Bock haben. Ich hoffe mal, dass ich nie ein einziges Schriftstück einem ausdrucken muss bei uns. Es wird hier nichts mehr. Es wird hier alles digital geben. Das ist vielleicht trivial aus meiner Sicht, aber ich kriege immer noch von jetzt nicht mehr bis vor einem Jahr von meinem Steuerberater habe ich immer noch die Rechnung per Post gekriegt. Das geht halt nicht. Und Alles muss digital sein, aber ansonsten, wie gesagt, spezialisieren wir uns jetzt als erste Gruppe auf lexoffice-Mandate. Das heißt, da wird jetzt kein großes E-Commerce-Mandat drin sein, weil das jetzt wahrscheinlich nicht die Leute, die typisch mit lexoffice größere Stückzahlen buchen. Und dann haben wir vielleicht noch die eine Voraussetzung, dass wir kein Bargeld. Also damit wollen wir nichts, damit können wir nicht und so. Das Weißt du, wer jetzt sehr, sehr viel mit Bargeld zu tun hat, der wäre bei uns falsch, über wer hoch digital ist, also klassisch die Berater oder so was in der Richtung sind natürlich ein absoluter Sweet Spot, weil da kann man alles automatisieren. Und das fängt bei uns ja schon an mit, wir haben Irgendwie als Beispiel ein Monday-System, wenn du dich bei dir anmeldest, ist das die komplette Onboarding-Strecke, komplett digital, das Einspielen aller Stammdaten und so weiter und so fort.

00:20:11: Chris Plantener Also den ganzen Prozess, was ich auch erwarte als Kunde. Wenn ich heute bei irgendeiner Firma mich anmelde, dann möchte ich im Endeffekt, dass das alles entweder bei einer App oder zumindest am Rechner gemacht werden will. Da brauche ich nicht im Gespräch sitzen, irgendwelche Unterlagen per Mail schicken. Das ist doch alles, wie man es nicht in der modernen digitalen Welt.

00:20:33: Carola Heine Florian, alle Sachen, die wir besprechen, die wir machen und umsetzen wollen, klingen so ideal. Aber rechnest du auch mit Schwierigkeiten und Herausforderungen?

00:20:42: Florian Gößmann-Schmitt Ja, natürlich. Also vor allem, was wir vor allem jetzt als Problem haben, ist natürlich, dass alle Lösungen, die es gibt oder der überwiegende Teil der Lösungen über keine vernünftige API verfügt, sondern immer nur eben auf diese Teilstrecke Mandantkanzleilösung ausgerichtet ist und wir ja diese Kanzleilösung eben nicht mehr haben wollen, sondern wir brauchen ja immer die Integration in unsere Datenbank. Und jetzt haben wir teilweise natürlich schon uns Lösungen angeguckt, die grundsätzlich gut waren, weil sie schon mal in Richtung unserer Branche gingen, wo wir viel mit den Sachen, die damals schon hätten, arbeiten können und dann am Ende aber an dieser API gescheitert sind. Und wir haben damals bei der Gründung gesagt, unsere Software suchen wir immer nach dem „API First-Gedanken aus. Das heißt, es muss immer die Möglichkeit da sein, dass wir alles bei uns ins System schmeißen und von da aus auch wieder zurückbekommen. Und dann blieb uns jetzt im Endeffekt nichts anderes übrig, als das dann doch in Monday selbst zu machen. Und das ist natürlich was, was uns jetzt noch öfters mit Sicherheit passieren wird, dass wir Sachen ein Weg weit gehen, dann am Ende festzustellen, dass wir doch in irgendeinem Punkt scheitern, diese 100%-Automatisierung zu bekommen.

00:21:51: Florian Gößmann-Schmitt Das Ziel ist natürlich immer, das Ganze komplett zu automatisieren. Hier und da werden wir mit Sicherheit auch scheitern, aber das sind dann Learnings, die wir einsammeln.

00:22:03: Carola Heine Ich glaube, dass das für Steuerberater und Steuerberaterin immer noch so ein bisschen so ein fremdes Mindset ist, dass man mit was anfängt und schon im Anflug weiß, dass man sich anpassen muss an die Sachen, die einem begegnen. Also man Eine Checkliste, die man einfach durcharbeiten könnte, wäre vielen vielleicht lieber. Also ohne das Risiko noch mal anders abwiegen zu müssen, neue Lösungen finden zu müssen. Wenn jetzt jemand sagt, das hört sich alles gut an mit meiner Kanzlei, aber ich bin jetzt nicht so ein Technik-Fragile wie diese beiden da. Habt ihr Tipps, wie die gut anfangen können? Wo ist ein guter Einstiegspunkt und wovon muss man Angst haben und wovon nicht?

00:22:36: Florian Gößmann-Schmitt Ich wollte gerade sagen, also das ist natürlich für uns die Luxusversion. Eine Luxusversion, die wir mit Steven, der auch bei Condi ist. Technisch wird ganz anders aufgestellt als die klassische Steuerkanzlei. Das muss man mal realistisch sein. Also von daher gesehen ist es natürlich jetzt schwer, das irgendwie eins zu eins nachzumachen, aber grundsätzlich, glaube ich, dass viele Kanzleien einfach offener sein müssen, was die Sachen angeht. Und auch Ich weiß, ob es der richtige Weg ist, immer zu warten, bis einer der Branchenprimusse was rausbringt, weil ich glaube eben, das Hauptproblem von den ganzen Lösungen ist, wir haben einen kleinen Teil Kanzleien, die jetzt dabei sind, als First Mover in die Richtung zu gehen. Das sind vielleicht 5 bis 10% der Kanzleien. Die Produkte sind dabei immer versucht, 100% des Marktes abzudecken. Das heißt, die Produkte sind eigentlich immer nie so geil, wie sie technisch schon sein könnten und was man alles schon machen könnte, weil 90% der Kunden damit überfordert werden. Das heißt, wenn ich natürlich jetzt hier vorne mitspielen will und mich ausrichten will, dann muss ich einfach ein bisschen auch über den Tellerrand der Branche rüberschauen. Mal nach links, mal nach rechts, auch vielleicht mal in den Tech-Bereich: Was gibt es da an Lösungen?

00:23:42: Florian Gößmann-Schmitt Was gibt ihr ganz viele Lösungen? Und dann eine IT-Leite zu finden, der einen dabei unterstützt, ist eigentlich dann eine Kleinigkeit.

00:23:50: Chris Plantener Das ist auch das, was ich denke. Ich meine, wir haben es jetzt zufällig im Team, wir haben es auch schon ein paar Mal gemacht, aber da gibt es echt fitte Kids da draußen, Digital Natives. Und es geht ja nicht darum, ich würde mir eigentlich oftmals auch einen Steuerfremden holen und einfach nur sagen: „Guck dir doch mal den Prozess an. Ich muss doch nicht verstehen, was ich da für Datenpunkte Abfrage. Das kann eigentlich jeder. Jeder, der irgendwie in einem anderen Bereich, wenn ich eine Arztpraxis digitalisiert habe und ich habe jemanden im Bekanntenkreis, der es gemacht hat, dann fragt doch den. Also ich glaube, ganz oftmals gar nicht mal weg mit dem Das muss aus der Branche kommen, sondern das kann von überall her irgendwie herkommen. Leute, die Bock haben, Prozesse zu optimieren. Es gibt richtig coole Tools wie Florian sagt da draußen. Also ich glaube, ich würde mir auf jeden Fall, muss man auch nicht Vollzeit machen, aber jemanden Teilzeit, was weiß ich was, 10, 20 Stunden die Woche, heiern, der einfach sagt: „Ich schaue mir mal irgendwelche Sachen an, die ihr macht, setze mich neben eure Mitarbeiter und guck mal, kann man das irgendwie mit Typeform, mit einem CRM-System oder sonst irgendwas automatisieren?

00:24:59: Chris Plantener Und wenn jetzt jemand hier ist und sagt: „Ich verstehe noch nicht mal, was für Begriffe er gerade sich wirft, ist ja auch okay. Das können auch die anderen Leute. Man muss vertrauen, man muss einfach sagen: „Ich hole mir da jemanden rein, einen 30-Jährigen, der weiß, was Sache ist, und der macht dann Vorschläge und setzt Sachen wenn man technisch sich nicht damit auseinandersetzen will, dann muss man halt anderen Menschen vertrauen, dass sie es hinkriegen, aber es ist eigentlich überhaupt keine Rocket Science.

00:25:25: Olaf Clüver Ich würde sogar eben, was gerade gesagt wurde, sogar noch weitergehen. Ich glaube, dass Steuerberatung die sich grundsätzlich schon mal schwertun, etwas zu Beginn, bei dem sie wissen, dass sie auf Probleme stoßen könnten oder dass etwas nicht funktioniert. Davon lassen sie ja manchmal schon die Finger und ich glaube, da scheitert es dann auch manchmal in der Weiterentwicklung, dass sie sagen: „upst, da könnten Probleme aufkommen, dann lasse ich es lieber sein. Wenn wir das jetzt mal so als Kuchenstück nehmen, was ihr gemacht habt, also dieses Besteuern, wie weit seid ihr mit der Umsetzung und was wäre für euch jetzt der nächste wichtige Schritt? Und fühlt sich das bei euch immer noch so waren: „Joh, wir sind immer noch auf dem richtigen Weg, wir sind on track? Klar, Probleme hin oder her, aber wir sind noch voll im Spiel.

00:26:09: Florian Gößmann-Schmitt Sag du gerne.

00:26:12: Chris Plantener Ja, also we are on track. Ich glaube, so schnell – das ist der Vorteil, wenn man es ein paar Mal in seinem Leben gemacht hat – vom 19. Dezember beim Notar gesessen: „Wir hoffen, dass endlich am Montag das grüne Licht der Kammer damit es dann endlich auch offiziell losgehen kann. Und dann heißt Mandanten Mandanten Mandanten onboarden. Und wir haben natürlich ambitionierte Ziele. Das sollen gerne viele, viele hundert dieses Jahr noch werden. Das heißt, bei uns ist schon so 40, 50 Mandanten im Monat schon das Minimum, was quasi ongeboardet werden soll. Da haben wir bei Contist eine ganz andere Zahlen im Monat gehabt. Also das sind jetzt so die nächsten großen Meilensteine und was mich persönlich freuen würde, wie gesagt, die zweite Seite des Geschäftsmodells, die Kontakte zu jeweiligen Softwareanbietern und so was, die suchen wir auch sehr, weil das ist für mich halt spannend, weil dass es komplettes Neuland ist. Das hat noch keiner gemacht. Das ist ganz, ganz, ganz, ganz neu. Also ich hoffe mal, schwer. Wir sind auch schon so mit 10, 15 Softwareanbietern, auch Leute, die aus dem Ausland kommen, die jetzt nach Deutschland kommen und so was, zum Beispiel im Gespräch.

00:27:29: Chris Plantener Aber bis jetzt ist dann auch nichts unterschriftsreif. Für einen Vertrag haben wir schon, aber da bin ich sehr persönlich gespannt, wie das sich in den nächsten paar Monaten entwickeln wird.

00:27:41: Carola Heine Ihr braucht dann ja auch Mandanten, die passenden Mandantinnen. Reicht das denn, wenn die digitale Selbstbucher sind mit lex-by-office und vergleichbaren Lösungen und das passende Mindset haben? Oder müssen die sich noch weiteres Wissen drauf schaffen?

00:27:55: Florian Gößmann-Schmitt Ich glaube, wichtig für uns ist es eigentlich nur, dass die ein Pre-Accounting-System haben. Oder gibt es da gewisse Rechtsformen, wie Vereine oder so, die wir nicht machen, aber die werden auch automatisch auch geführt. Die kommen gar nicht zu einem Termin zu uns. Die werden im Onboarding-Prozess kriegen, schon mitgeteilt, dass wir keine Expertise in dem Bereich haben. Ansonsten, wie gesagt, kriegen die von uns alle noch mal einen Training, wenn die zu uns kommen, einfach, dass die Basis stimmt. Ich bin ein großer Fan von so Sachen, dass man am Anfang halt einfach guckt, okay, was hat der an Besonderheiten? Wo muss er aufpassen? Was hat er vielleicht falsch gemacht in den letzten Jahren? Das ist ja das, was immer wieder zu diesem Ärger führt, dass Sachen ständig korrigiert werden müssen auf anstatt dass man die Mandanten mal ordentlich coacht und denen sagt, was sie falsch machen. Da investieren wir einfach ein bisschen Zeit beim Onboarding und danach bin ich mir relativ sicher, weil so war auch die Erfahrung in der Kanzlei davor. Wenn das gut ist, dann ist das ein Selbstläufer.

00:28:49: Carola Heine Müssen die Mandanten dann überhaupt wissen? Wir sprechen jetzt von einem ganz anderen Kanzleibild. Inwiefern ist das Hintergrundwissen überhaupt relevant für Mandate? Oder reicht das einfach denen, sich gut als zu verkaufen und die passen … Durch den Onboarding-Prozess wird gefiltert, die passen vom Profil. Die müssen ja gar nicht so tief eingeweiht werden in eure ganzen Überlegungen, oder?

00:29:09: Florian Gößmann-Schmitt Nein. Herr Dr. Kumper?

00:29:11: Chris Plantener Das nicht. Ich meine, wir haben im Hintergrund Da haben wir heute überhaupt nicht drüber gesprochen, aber wir haben ja auch ein ganz neues Art der Organisationsmodell, wer das kennt, Reinventing Organisation, als selbstgeführte Organisation, die wir aufbauen. Das passt eigentlich in die Steuerberatung hervorragend rein, weil dort ja auch eigentlich, glaube ich, 38. 000 Steuerberater sind, One-Man-Show-Steuerberater und arbeiten, glaube ich, mit drei oder vier Mitarbeitern. Das heißt also, in einer kleinen Gruppe eine Zahl von Mandanten abzutun zu arbeiten. Ich glaube, wir wollen ja schon eine sehr, sehr große Kanzlei aufbauen, viele, viele 100 Mitarbeiter, viele, viele 10. 000 wahrscheinlich Mandanten. Irgendwann mal ist jetzt kein Kleinprojekt, was wir uns hier vorgenommen haben, aber mit dieser neuen Organisationsform, dass immer in Teams von acht Leuten fast komplett autonom gearbeitet werden kann, stelle ich mir auch durchaus vor, dass es für die Mandanten trotzdem sehr familiär bleibt Weil obwohl wir vorhaben, einen sehr großen Laden zu machen, ich habe immer meine Gruppe an Leuten, die mich betreut. Das ändert sich nicht, auch wenn mal, was weiß ich was, da 10. 000 Mandanten sind. Das heißt, man wird nie so das Gefühl haben, dass man jetzt in einem riesigen Moloch gelandet ist, was, glaube ich, keiner gerne mag, sondern es ist immer dieses „Wir fokussieren uns auf unsere Gruppen und wir haben immer diese Teams, die sollen immer sehr stark sich auf ein Technologieprodukt – jetzt wie gesagt mit lexoffice angefangen – konzentrieren, weil dann sind die Mitarbeiter da extremst fit drinnen.

00:30:51: Chris Plantener Die wissen perfekt, wie man das Daten rein, Daten raus, wenn es doch mal notwendig ist, wie man sie berät und so weiter und so fort. Da können wir einfach Fokus, Fokus, Fokus. Ich kann mich noch erinnern, wir waren mal hier bei Kanzlei der Zukunft bei Haube gewesen. Das war spitze und das Mind Take damals von dem Wochenende, wo wir uns darüber überlegt haben, wie soll es aussehen, war dieses so: Man muss sich fokussieren. Und das passiert, glaube ich, extremst zu wenig in Kanzleien. Man versucht, irgendwie alles abzudecken und das ist ein Wahnsinn. Und wir haben jetzt einfach gesagt: „Wir fokussieren uns nicht unbedingt auf eine Industrie. Das kommt später. Da muss man natürlich erst mal eine gewisse Anzahl an Mandanten haben, bevor wo man anfangen kann, das zu machen, aber momentan einfach auf Technologie. Und das ist, glaube ich, genauso wichtig. Man muss irgendeinen Weg finden, wie man sagen kann, darauf fokussiere ich mich und ich nehme nicht alles. Wir können nicht alles, sondern das, das können wir besonders gut.

00:31:45: Carola Heine Ich glaube auch nicht, dass es ein Problem werden wird, digital buchende Mandate zu finden, denn soweit sind ja die meisten ja heute schon, dass sie das können und wollen. Aber das wäre eine Hürde, wenn die Leute noch extra geschult werden müssten oder überzeugt werden müssten oder beides. Gott sei Dank habt ihr diese Hürde nicht.

00:32:02: Florian Gößmann-Schmitt Ja, nicht wirklich. Und es gibt ja genug lexoffice Coaches, die das auch machen würden. Also wenn ich jetzt sage, ich habe jemanden, der bisher den Ordner beim Steuerberater abgegeben hat und wir jetzt selbst den nicht schulen wollen würden, dann suche ich mir halt als Kanzlei einen lexoffice Coach oder schicke einen Mitarbeiter zum Lexoffice oder ich ruf Olaf an, der ja auch hier echt Himmel und Hölle in Bewegung setzt mit seinem Kanzleiteam. Und da muss ich überhaupt gar keine dass da nicht jemand findet, der selbst keine Kapazitäten habe, der dem Mandanten da den Umgang mit Lexoffice beibringt.

00:32:38: Chris Plantener Aber ich glaube auch, ich meine, das eine und das andere. Wir haben momentan nicht vor, für die Mandanten zu buchen. Mal schauen, ob sich das im Laufe der Zeit … Werden wir uns natürlich immer wieder mal anschauen, aber wir werden sehr wohl mit Partnern zusammenarbeiten, die das tun. Also wenn heute jemand zu uns kommt und sagt im Endeffekt, ich möchte es nicht selber, wir sagen nur, wir wollen bitte, dass du diese Software benutzt, weil das macht unseren Prozess im Hintergrund für uns besser, aber man kann ja genügend Zugänge generieren, dass hinten jemand anderes da bucht. Das heißt also, es ist nicht die Anforderung an den Mandanten, dass er selbst bucht. Das machen viele. Ich sehe es jetzt eigentlich nicht, warum man es nicht tun sollte, aber wenn jetzt irgendjemand jemand sagt: „Ich will mich da einfach nicht mit beschäftigen, weil ich verdiene so viel Geld und ich hasse das Thema so sehr, dass ich es einfach nicht tun will, dann finden wir da eine Lösung. Also das muss man trotzdem nicht selber machen.

00:33:30: Olaf Clüver Vor einigen Jahren hatte Eminemm mal einen riesen Erfolg mit Lose yourself. Florian, du hast irgendwo mal gesagt, Disrupt yourself. Würdest du das mal kurz erklären und glaubst du, dass das ähnliches Potenzial hat wie dieser Song?

00:33:43: Florian Gößmann-Schmitt Also schlussendlich dieses Disrupt yourself. Ich weiß nicht, wer Christoph Kese kennt. Der hat ja mehrere Bücher geschrieben. Die stehen auch hier alle. Drei mit hier Disrupt yourself, Silicon Germany und Silicon Valley aus dem Springer Verlag. Ich bin nicht am Springer Verlag beteiligt und der war auch mal bei einem Vortrag. Tatsächlich haben wir auch sein Buch signieren lassen. Da geht es eben, das sind ein bisschen schon zehn Jahre, die Anfangszeit als Steuerberater. Ich habe auch ganz viele andere Branchen und Managementbücher immer geguckt, was passiert woanders? Und sein Credo ist quasi, dass jeder Lebenszyklus, dann auch Kodak immer mit der Digitalkamera, man immer versuchen muss, sozusagen nicht nur sich immer im Puls der Zeit zu verändern, sondern zu überlegen und das ist das, was ich finde, was eben bei unserer Branche nicht stattfindet: Macht der Prozess an sich, machen die Abläufe überhaupt noch Sinn? Und ich finde, da ist unsere Branche inzwischen so so blumenkohl-artig in alle Richtungen gewachsen. Es gibt immer so da noch ein bisschen was, da noch ein bisschen was. Aber am Ende hat sich noch keiner – und das Gefühl habe ich – eigentlich mal Gedanken gemacht: Macht das so überhaupt noch Sinn?

00:34:57: Florian Gößmann-Schmitt Und das ist das, was wir jetzt quasi wirklich bei Besteuer machen, uns einfach zu überlegen. Was ich weiß, ist, ich habe einen Mandanten, der irgendwo Daten erzeugt und ich weiß, dass das Finanzamt die Daten braucht. Und alles dazwischen ist ein weißes Blatt, auf dem wir gerade rumspielen und das macht unheimlich viel Spaß, einmal eben nicht in: „Ich will es aber dann in meiner Kanzlerlösung haben oder ich will der Zero oder so machen, sondern einfach zu gucken: Gibt es denn irgendeine technische Lösung aus irgendeiner Branche, die irgendwie funktionieren könnte, das irgendwie gehalt in sie bekommen? Und das macht richtig Laune.

00:35:32: Olaf Clüver Ergänzend dazu könnte man wahrscheinlich noch die meine Große Businessbibel dazunehmen, Simon Sinek, Start with Why. Frag dich mal, warum machen wir das eigentlich alles und was kann man daraus ableiten? Also Das würde dann ja tatsächlich passen, wenn man die große Chance hat, wie ihr, wirklich auf einer weißen Wiese, und zwar nicht einer weißen Wiese Kanzlei, sondern auf der weißen Wiese oder einer grünen Wiese, der Idee zu starten. Und das ist dann ja tatsächlich noch mal ein Schritt, mehr Potenzial, irgendwas auf die Beine zu stellen.

00:36:03: Chris Plantener Stimmt, aber da möchte ich kurz ein Aber einwerfen. Ich habe das schon mehrfach in meinem Unternehmen in der Vergangenheit gemacht. Wenn ich heute eine Steuerkanzlei hätte, klar, wenn es jetzt ganz klein ist, geht es nicht, aber wenn man schon mehrere Teams hat und da ist es drum und dran, kann man auch immer mal sagen, ich tue mal drei oder vier Leute in ein Team zusammen und wir denken mal anders. So habe ich auch ganz häufig auch innerhalb eines Unternehmens, kann man neu denken, neue Sachen machen. Man muss das Team beschützen. Man muss ihnen sagen, ihr dürft jetzt mal komplett anders denken, ihr dürft die Sachen anders machen. Hier, nur die neuen Mandanten vielleicht. Dann kann man quasi neue Prozesse aufsetzen. Also in der Kanzlei ist man auch nicht gefangen. Nein, nein, nein. Man kann auch da sagen, wenn man zu klein ist, ist es schwierig, würde ich sagen, weil dann man braucht ja schon ein paar Leute, die zumindest das alte auch abarbeiten, aber ab einer gewissen Größe, oder?

00:36:55: Olaf Clüver Ja, absolut. Ja, ja. Also das ist so diese innovativ Kompetenz in Steuerkanzleien, ich sage mal, wird eher noch stiefmütterlich behandelt, das mal vorsichtig auszudrücken. Das ist so und wahrscheinlich auch resultiert daraus auch das, was Florian eben sagte, dass alle das so ein bisschen als gegeben hinnehmen und sich da zu den ich innerhalb dieser Branche bewegt.

00:37:16: Chris Plantener Was ich immer so interessant finde, ich habe ja Anfangs erzählt, ich habe 20 Jahre im Ausland gelebt und ich war jetzt gerade wieder sehr viel in Frankreich, habe dort auch eine Firma, habe also auch dort mit mit der Steuerberatung zu tun, habe dort mit einem großen Software-Buchhaltungsanbieter zu tun und so weiter und so fort. Und das ist schon krass, wie sich dort der Markt dreht und Frankreich ist einer der Nachzügler in Europa. Also Deutschland ist ja ganz hinten, aber ich habe auch lange in Skandinawien, in Großbritannien, ein bisschen Amerika. Das ist immer, finde ich, super schade an dieser Steuerberatungsbranche, weil eigentlich kann ich jedem mal empfehlen, der Sprache wichtig ist, setzt euch mal einen Tag bei den Kollegen im Ausland ins Büro und schaut euch mal an, was da passiert. Und dann werdet ihr zurückkommen und werdet einfach nur im Kopf schütteln und sagen: „Hä? Was machen wir in Deutschland eigentlich? Und das ist das Was ist, ist ja irgendwie, wir reden jetzt über irgendwelche Themen hier in diesem Podcast und alles drum und dran. Dieser Podcast in Dänemark, da würden die Leute lachen. Sie würden einfach nur lachen. Wir müssen uns auch mal klarwerden darüber, dass wir hier in unsere eigenen Soße schwimmen und irgendwie denken: „Oh, wir trinken, wir trinken.

00:38:35: Chris Plantener Und im Endeffekt hat der Rest der Welt auch schon vor langem, seit 15 Jahren aus Dänemark weg. Also mein Wissen ist auch nicht mehr ganz aktuell, aber das war schon vor 15 in den Jahren. Den Dritten muss ich immer noch so ein bisschen dazugeben, finde ich, weil auch wenn ich ganz häufig dieses Feedback bekomme aus dem Markt: „Ja, aber das geht ja nicht und dies und jenes. „hä? Sind wir nicht ein Was ist das Normale Industrieland? Warum soll das, wenn es in Frankreich geht, dann nicht in Deutschland funktionieren? Also die Diskussion kann ich jedem mal empfehlen und wer irgendwie jemanden kennt im Ausland, bitte, bitte, tut es einmal, schaut es euch mal an, da werdet da geläutert wieder nach Hause zurückkommen.

00:39:17: Carola Heine Ja, es kann nicht jeder und es will nicht jeder an die Welt macht und nicht jeder kann den ganzen Tag über Innovation nachdenken aus den unterschiedlichsten Gründen, aber wir sind ja froh, dass es so Vorreiter gibt wie euch, die sich die Hörner abstoßen und die Fehler machen und die Learnings mitbringen und ich bin super gespannt, wie das sich entwickelt. Da bin ich bestimmt auch nicht alleine. Also vor allen Dingen, weil ich bei euch das Gefühl habe, ihr würdet es auch nicht beschönigen, wenn irgendwas total schiefgeht und ihr was lernen musstet. Es ist, glaube ich, nicht so eine Schaufensterpolitur unterwegs. Das ist mein Eindruck zumindest. Das finde ich toll und ich hoffe, wir bekommen noch mehr mit von dem, was ihr da macht.

00:39:53: Chris Plantener Wir sind immer gerne hier zu Gast und erzählen euch auch von den Fails und natürlich gibt es sie. Ja, das wäre ja massiv gelogen Wenn man nicht, wo gehobelt wird, fallen Späne leider und klar, nicht alles, was man sich ausdenkt, funktioniert am Ende des Tages, muss man ganz fair auch sagen. Hast du total recht.

00:40:12: Olaf Clüver Aber ich finde, das war zu Das ist zumindest schon mal ein wirklich interessanter erster Eindruck, vor allen Dingen, weil auch wirklich klar wurde, dass ihr echt etwas anders macht, etwas anders machen wollt und eine Notwendigkeit seht, etwas anders machen zu müssen. Und wir würden das natürlich dann auch weiterhin hin, sehr gerne begleiten und ich bin mir ganz sicher, dass es da in absehbarer Zeit weiteren Gesprächsbedarf gibt und wenn ihr gerne zu Gast seid, dann gebe ich das mal so weiter: „Wir haben euch sehr gerne zu Gast und würden das dann bei gegebener Zeit auch wieder loswerden und euch gerne noch mal einladen, wenn ihr Lust habt. Eins, zwei, zumindest erst mal wirklich herzlichen Dank dafür, dass ihr so offen und locker gesprochen habt. Das war sehr unterhaltsam und sehr interessant. Das ist immer eine sehr gern gesehnte Kombination und von daher wünsche Dann wünsche ich euch an dieser Stelle erst mal alles Gute und bedanke mich.

00:41:04: Carola Heine Kann ich nur unterschreiben. Vielen Dank für die Offenheit und das finde ich klasse, dass ihr kein Blatt vor den Mund nehmt. Ich weiß jetzt wirklich nicht, ob ganz Dänemark uns auslachen würde. Ich glaube, die haben ihre in den Sorgen. Aber ja, klar, da ist noch sehr, sehr viel Luft nach oben und wenn ihr da ein bisschen Luft raus lasst, gucke ich mir das super gerne an und hoffe, wir können das hier erzählen.

00:41:25: Florian Gößmann-Schmitt Vielen Dank.

00:41:27: Chris Plantener Da muss man so abstimmen lernen. Wir sind noch neue, frische Partner. Wir können es noch nicht so. Noch keine 20 Jahre geübte Podcaster zusammen. Ich mache es noch ganz kurz, Florian. Ich muss kurz da antworten. Meine Frau ist Dänin. Ich kriege es dann immer aufs Brot geschmiert. Von dem her kann ich nicht in Ruhe einfach sagen: „Und doch, wo jetzt nicht nur über die Steuern. Da gibt es so viele andere Themen, worüber der Hende mal klacht. Aber auf jeden Fall vielen Dank. Macht mega Spaß. Ich bin mal gespannt, was wir euch das nächste Mal erzählen dürfen.

00:41:56: Florian Gößmann-Schmitt Ja, auch von mir. Vielen Dank, dass wir da sein durften. Als Regelung, wir einfach Alter vor Schönheit einführen. Kleiner Spaß. Nein, aber wie gesagt, ich habe mich auch freue. Wie gesagt, ist eh immer cool, mit euch zu quatschen. Wie gesagt, ihr seid eine coole Truppe und ich freue mich, wenn wir hier sein können und so ein bisschen erzählen können. Wie gesagt, vielleicht kann der eine oder andere Kollege einfach was mitnehmen, sie inspirieren lassen. Und wenn der uns in der Scheiße findet, findet er uns in der Scheiße, ist auch okay. Von daher, wie gesagt, ich freue mich immer dabei zu sein.

00:42:27: Olaf Clüver Genau, wie mein Opa immer sagte, wenn dich alle Leute mögen, hast du auch was Ich habe den Satz gemacht.

00:42:30: Carola Heine Auf jeden Fall, ja.

00:42:32: Olaf Clüver Alles klar, okay.

00:42:33: Carola Heine Eine Kleinigkeit muss ich noch: Ihr habt sehr oft lexoffice gesagt, es heißt jetzt lexwareoffice. Ich habe dazwischen nicht gequatscht, aber ich dachte, zum Schluss drücke ich das noch einmal rein, weil wir sind auch noch in der Umstellung. Aber wenn die Leute danach googeln, sollen sie es ja finden. Vielen herzlichen Dank und ja, bis bald.

00:42:50: Chris Plantener Bis bald. Danke schön. Ciao. About the tags. Der Kanzlei-Podcast.

00:43:05: Carola Heine Präsentiert von lexware.

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