Familie und Beruf vereinbaren? Nadine Meibohm meint: ein Kinderspiel!
Shownotes
Nadine Meibohm steht auf funktionierende Prozesse und eine gute Work-Life-Balance. In dieser Folge von lex'talk about tax spricht Nadine mit Carola Heine und Olaf Clüver über ihre berufliche Partnerschaft mit einer anderen Steuerberaterin und darüber, wie digitale Effizienz in der Praxis aussieht:
Mit und ohne Lexware Office, wie profitiert eine Kanzlei von der Umstellung auf eine digitale Arbeitsweise? Was würde Nadine mit dem heutigen Wissensstand anders machen?
Nadine Meibohm
https://www.linkedin.com/in/nadinemeibohm/
https://mfp-steuern.de/
lex'talk about tax
https://office.lexware.de/podcast-lex-talk-about-tax/
Lexware Office für Steuerkanzleien: https://office.lexware.de/steuerberater/.
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00:00:04: Jingle lex' talk about tax. Der Kanzleipodcast, präsentiert von Lexware.
00:00:17: Olaf Clüver Hallo Carola.
00:00:18: Carola Heine Hallo Olaf.
00:00:19: Olaf Clüver Ich gehe davon aus, wir haben heute wieder einen spannenden Gast. Worauf können wir uns freuen?
00:00:24: Carola Heine Wir haben heute jemanden, den du schon ganz gut und ganz lange kennst, ich auch, und zwar eine Steuerberaterin, Beraterin, die lexwareoffice vor und zurück und mit Mandaten und mit allem drum und dran kennt und uns davon erzählt, wie das in der Praxis aussieht und warum sie davon profitiert, das einzusetzen. Nadine Meibung.
00:00:41: Olaf Clüver Das klingt spannend. Ich glaube, wir können alle mal zuhören und wirklich eine Menge lernen. Ich freue mich drauf.
00:00:47: Carola Heine Das wird eine gute Folge. Nadine kann reden und hat was zu erzählen. Bis gleich.
00:00:51: Olaf Clüver Bis gleich. Ja, dann begrüße ich heute bei uns Nadine Meybaum, die auch als Referentin für uns tätig ist und eine Ein bekanntes Gesicht von lexwareoffice. Herzlich willkommen Nadine.
00:01:19: Nadine Meibohm Hallo, Olaf. Hallo, Carola.
00:01:20: Carola Heine Hallo, Nadine.
00:01:22: Olaf Clüver Nadine, wir haben dich kennengelernt, da warst du eine so genannte Einzelkämpferin und hast dich so langsam mit deiner Steuerkanzlei immer weiter nach vorne gearbeitet und jetzt hast du eine Partnerin mit an Bord. Erzähl mal, wie ist das gekommen? Was waren die Gründe?
00:01:38: Nadine Meibohm Ja, ich hatte die Melanie kennengelernt über Facebook. Da habe ich mich seit der Kanzleigründung ordentlich herumgetrieben. Meine ganzen Mandanten habe ich über Facebook gefunden und gewonnen und in irgendeiner digitalen Gruppe – ich weiß schon gar nicht mal, wie sie hieß – schrieb dann meine Partnerin: „Sie wird sich auch in der gleichen Stadt hier selbstständig machen, den und sucht den Austausch. Und ich habe Kontakt aufgenommen und wir haben erst mal so parallel unsere Einzelkanzleien gegründet, so wie wir wollten und Lust hatten. Und irgendwann auf so eimen Wellness-Wochenende, weil wir sind zwischenzeitlich Freundinnen geworden, haben wir beschlossen, dann doch die beiden Einzelkanzleien zusammenzulegen.
00:02:19: Olaf Clüver Bei Männern wäre das wahrscheinlich irgendwo in der Kneipe passiert, bei euch am Wellness-Wochenende. Wir wollen hier aber nicht weiter Klischees bedienen. Wie läuft so was ab? Sagt man dann einfach: „Ich bringe das mit rein, du bringst das mit rein und haben wir unterschiedliche Kompetenzen und können wir ein breiteres Feld abgreifen?
00:02:35: Nadine Meibohm Ja, genau. Wir hatten erst mal geguckt oder haben sowieso festgestellt, sonst wären wir keine Freundinnen, dass wir dieselben Denkweisen und Einstellungen auch haben, was die Arbeit angeht, dieselbe Arbeitsmoral. Wir haben beide kleine Kinder und das passte halt einfach. Es musste nicht einer 60 Stunden machen und der andere nur 20 Stunden oder so. Es passte halt einfach familiär, es passte von den Einstellungen her. Ich hatte zu dem Zeitpunkt ein paar Mitarbeiter zu viel, die Melanie hatte ein bisschen Arbeit zu viel. Ja, und dann haben wir geguckt, wie es passt. Vom Umsatz her mussten wir gar nicht sehr viel irgendwie auseinanderrechnen oder so. Das war auch ungefähr fifty-fifty. Und dann sind wir das alles angegangen, haben so eine Partnerschaft gegründet und wir ergänzen uns da sehr gut. Die Melanie ist eher so das Arbeitstier, sage ich mal, und ich bin so das Prozesstier. Ich weiß nicht, ich treibe auch gerne in jeden Fall gerne Dinge voran und sie arbeitet fleißig ab, sodass wir uns da auch nicht irgendwie bei den Kompetenzen oder Stärken in die Quere kommen. Und neben den ganz normalen Vorteilen der Partnerschaft, Urlaubs, Krankheitsvertretung, wie auch immer, macht das auch Spaß, mit einer Freundin zusammenzuarbeiten.
00:03:43: Carola Heine Das hört sich gut an. Das hört sich vor allen Dingen viel besser an, als alleine mit der Kanzlei zu kämpfen und mit den ganzen Fristen und allem drum und dran, wie das ja bei ganz vielen noch der Fall ist. Vielleicht kommen ja ein paar auf die Idee, das auch mal auszuprobieren. Das muss ja nicht eine lebenslange Geschichte sein. Man kann so was ja auch mal zeitlich begrenzt probieren, werfe ich mal mit ins Rennen als Idee, weil ich das aus guten Gründen weiß, viele Leute haben Angst, so eine Partnerschaft einzugehen, wenn das dann dann doch nicht gut läuft. So was kann man mit Probezeiten machen, so was kann man auf beschriftete Zeiten machen und dann ist das vielleicht tatsächlich vor allen Dingen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf in der Kanzlei eine ziemlich coole Idee.
00:04:22: Nadine Meibohm Ja, genau. Ich weiß nicht, probeweise, ob ich das jetzt so machen würde, weil es war schon viel Arbeit, so zwei Kanzleien zusammenzuschmeißen, aber wenn einer vielleicht nicht so selber eigenes schon mitbringt oder so, dass man eine bestehende Kanzlei und einen Partner, kann man wahrscheinlich auch gut ausprobieren, sage ich mal, in der Zeit lang. Aber zwei bestehende Kanzleien, das waren schon auch Herausforderungen, wage ich mal zu sagen.
00:04:43: Carola Heine Aber das ist ja nicht alles, was bei dir dann so in Bewegung war. Ich kann das den Zuhörerinnen und Zuhörern ja verraten. Nadine ist eine sehr tapfere Frau. Sie ist meine Steuerberaterin. Sie hat also Nerven aus Stahl. Das kann ich ihr jederzeit bescheinigen. Die braucht sie dann leider auch bei mir. Du hast auch mal ein Büro gehabt, dann bist du wieder ins Homeoffice gewechselt. Jetzt warst du wieder im Büro. Was ist denn da passiert?
00:05:08: Nadine Meibohm Ja, ich sage mal, das hat sich auch so mit der Zeit entwickelt. Ich habe im Homeoffice auf der grünen Wiese gestartet zu Hause in einem kleinen Büro. Dann kam so ein bisschen der Lagerkoller, sage ich mal. Dann habe ich mir auswärts in so einem Co-Working-Spaces im Büroraum, weiß nicht, wir haben 10 Quadratmeter oder so was angemietet. Dann kamen aber Mitarbeiter dazu, dann musste man wieder mehr Platz haben. Dann ist das immer so ein bisschen gewachsen mit. Dann hatte ich so einen 100 Quadratmeter-Büroraum, wo wir dann zu viert saßen. Und dann kam wieder so der Zusammenschluss mit der Melanie, mit der Partnerschaft. Sie hatte ihre Räumlichkeits arbeiten. Ich hatte meine Räumlichkeiten. Zwei sind sinnlos zu halten, wirtschaftlich gesehen und auch mit der Arbeitsteilung und Absprechung und so wie auch immer. Dann haben wir mein Büro wieder gekündigt und jetzt haben wir im Prinzip nur noch ein kleines. Ja, das weniger Platz bietet, sage ich mal, als Mitarbeiter. Wir sind da sehr flexibel, die können im Homeoffice arbeiten. Ich arbeite im Homeoffice. Also es ist ganz flexibel oder auch mal ganz woanders im Urlaub oder sonst irgendwo. Wir können überall arbeiten, dank sehr digitaler Arbeitsweisen, die wir hier haben.
00:06:16: Carola Heine Ja, das stimmt, weil normalerweise wäre so ein Büro aufzulesen, umzuziehen, zusammenzuwerfen und und und ja ein Wahnsinnsakt gewesen. Aber papierfrei war das wahrscheinlich wenige Stunden, oder?
00:06:24: Nadine Meibohm Ja, genau. Also Papier war gar nicht. Das war Computer abbauen und raus. Mehr war es. Oder Schreibtisch, sage auch noch abbauen. Computer, Schreibtisch und dann ging es auch. Mehr war es nicht.
00:06:33: Carola Heine Ja, passt.
00:06:34: Olaf Clüver Lass uns dann mal bei diesem Thema Effizienz einsteigen. Du bist immer so eine Dame, die ich gerne mal zitiere, wenn es darum geht, wie Effizienz kann man in einer Steuerkanzlei arbeiten. Das heißt also, du hast sehr, sehr viele Mandate mit lexwareoffice und schaffst das dann eben halt mit wenig Personal, relativ viele Mandate zu bearbeiten. Wie ist das jetzt? Eine Kanzlei mit Lexware Office, ohne Lexware Office: Wie profitiert eine Kanzlei auf Sicht von dieser Umstellung hin zur Digitalisierung der Mandate?
00:07:08: Nadine Meibohm Also ich sage mal so, das funktioniert sehr gut, weil wir halt sehr viel Zeit sparen, indem man so manuelle Sachen, Buchhaltungs Geschichten nicht mehr hat. Also setzt sich kein Mitarbeiter hin und tippt irgendwelche Blege oder so was ab. Da spart man schon mal unheimlich Zeit, die wir wieder darin investieren, mehr Mandanten, Selbstbucher zu betreuen, mit Steuererklärungen, mit Beratungsgeschichten und Ja, und wie gesagt, wir haben Zugriff von überall auf die Daten, auf Lexware Office, aber auch als Kanzleisystem nutzen wir DATEV, sage ich mal. Wir brauchen immer nur unser Zugangsmedium, so einen Stick, sage ich, und dann geht es von überall aus und das ist Auf jeden Fall ein großer Benefit von solchen digitalen Prozessen.
00:07:49: Olaf Clüver Ja, das ist ja im Prinzip jetzt schon das Ergebnis. Jetzt sage ich dann auch den Kanzlein immer: „Ihr macht ja morgens nicht die Tür auf und am Apfelbaum hängt eine große rote Frucht, die heißt: „Oh, ich bin eine digitale Kanzlei. Da ist ja ein gewisser Weg dahin, der auch durchaus steinig ist. Das ist uns uns ja auch allen bewusst. Wie steinig war der bei dir? Wie bist du diesen Steinen ausgewichen und was waren deine wichtigsten Learnings? Vielleicht sogar, wo du sagst, das würde ich heute im Zweifelsfall noch mal anders machen.
00:08:16: Nadine Meibohm Ja, also auf jeden Fall, was man mitnehmen muss, das lief nicht von Anfang an reibungslos. Das ist auch ein Prozess, der sich entwickelt. Ich habe erst auch alles angenommen. Wie gesagt, man hängt so ein Schild an der Tür und hofft dann auf eigene Mandate und dann nimmt man erst mal jeden, der kommt, egal wie gut oder wie wie schlecht das ist oder wie digital oder nicht. Und dann habe ich mich irgendwann für eine Richtung entschieden, sage ich mal. Da kam die erste Mandantin, die lexwareoffice genutzt hat und dann musste ich mich ja gezwungenermaßen mit was anderem aus einer DATEV aus anersetzen, habe ich dann auch sehr intensiv getan und so dann die Richtung eingeschlagen, dass ich nur noch diese Mandanten nehme. Und dann hatte ich einige Fälle, sage ich mal, die lexwareoffice nutzen oder genutzt haben, aber wieder aus verschiedenen Branchen kamen. Das war wieder dann eine Herausforderung, alles Fachliche von verschiedenen Branchen, sodass ich mich hinterher wieder auf eine Branche spezialisiert habe. Also in dem Sinne betreue ich nur Trainer, Berater, Coach, so in diese Richtung, virtuelle Assistenten Also die Leute, die sowieso schon sehr digital affin sind, für die habe ich mich dann entschieden.
00:09:20: Nadine Meibohm Und das ist, wie gesagt, ein Prozess, das entwickelt sich, das läuft auch manchmal nicht. Jetzt nächste Woche haben wir zum Beispiel auch wieder ein Teammeeting angesetzt, weil die Mitarbeiter das die selber gesagt haben: „Das Zahnrad greift gerade nicht so ineinander. Wir müssen uns noch mal ein bisschen an der und der Stelle hinsetzen und gucken, wie es besser läuft. Und wie ist das? Immer gucken, wo die Zeitfresser sind und wie ich die eliminieren kann, dass ich die nicht mehr habe. Und das ist so das wichtige Learning. Also nie stehenbleiben, sondern immer weiterentwickeln und weiter an den Prozessen und an den Arbeitsabläufen arbeiten.
00:09:56: Carola Heine Jetzt muss man für diejenigen, die das vielleicht noch nicht kennen, ja auch sagen, Ein paar Sachen sind aber bei allen Mandaten von dir gleich. Du kannst, wenn die mit lexwareoffice arbeiten, über diesen integrierten Steuerberaterzugang an die Daten und kannst dir die Daten selber ziehen. Du kannst dir angucken, was die da gerade machen, wenn die irgendwelchen Blödsinn bauen. Ich gucke jetzt niemandem scharf an, aber bei mir hast du auch schon Sachen aufgeräumt und ich guckte rein und war dann angenehm überrascht. Das sind einheitliche Dinge. Die Herausforderungen sind mehr: Wie liefern die die Daten an? Das heißt, wie gut sind die informiert? Haben die Branchen bestimmte Zusatzanforderungen Herausforderungen oder so was? Oder was sind die Herausforderungen dann gewesen?
00:10:33: Nadine Meibohm Genau, die Zusatzanforderungen, die die bestimmte Branchen haben. Ich sage mal, ein Handwerker ist ganz anders als so ein Coach oder so, ganz anders von der Arbeitsweise, von der Einstellung auch her und die müssen anders abgeholt werden. Da muss ich, ich sage mal, tiefer gehen, denen viel mehr erklären. Fängt ja schon teilweise an: „Wie kriege ich überhaupt so einen Internetbrowser auf? Solche Fragen kamen dann auch schon, wo ich dann denke: „Ja, dann muss ich mich entweder Da möchte ich so die Basics erklären oder auch nicht. Und ich habe mich dafür entschieden, nicht so Basic-Themen zu machen, sondern schon digitalerfine Mandanten anzusprechen, sodass ich da schon direkt tiefer einsteigen kann. Und dann sind die Fragen immer dieselben weil die Leute immer dieselben Geschäftsvorfälle, die man so schön hat, haben. Also jeder hat irgendwie Facebook-Ads oder Google-Ads und dann kann ich sagen: „So und so wird das gemacht. Oder ich habe es schriftlich und kann es denen geben, weil ich notiert habe, wie eigentlich 99% der Fälle irgendwie erarbeitet werden und so haben die was an der Hand, was für alle gilt.
00:11:34: Carola Heine Würdest du mit dem jetzigen Wissenstand und wie viele Jahre Erfahrung hast du jetzt mit flex for office?
00:11:40: Nadine Meibohm Seit Gründung, 2018 war der erste Fall, den ich dann Warte schon.
00:11:45: Carola Heine Sieben Jahre oder etwas länger. Was würdest du heute anders machen, wenn du jetzt neu einsteigen würdest?
00:11:52: Nadine Meibohm Ich würde gar nicht so viel anders machen. Ich würde tatsächlich noch ein bisschen mehr auf mein Bauchgefühl hören, weil ich auch Fälle angenommen habe, wo ich am Anfang eigentlich ein schlechtes Gefühl hatte. Die passten zwar von der Branche, von allen Kriterien, die ich so gemacht habe, passt es schon, aber im Gespräch war da doch irgendwie so ein Störgefühl. Ich habe sie dann doch angenommen, aber letztendlich von allen denen, wo ich ein schlechtes Bauchgefühl hatte, die sind auch schon wieder weg. Das ist das Einzige, was ich ändern würde, noch mal so ein bisschen mehr auf mein Gefühl hören und darauf hören.
00:12:24: Carola Heine Darf man dann verraten, was das Störgefühl dann war? Waren das Leute, wo du das Gefühl hattest, die möchten sich gar nicht selber einarbeiten oder die kooperieren nicht vernünftig, wenn du Fragen hast? Oder was waren dann die Störgefühle?
00:12:36: Nadine Meibohm Tatsächlich sind das meistens die, die ihren Steuerberater wechseln, die – was heißt schimpfen, aber die so ein der alte Steuerberater hat „die ist das, jenes nicht getan oder hat mich nicht beraten. Da muss man immer schon so ein bisschen hellhörig werden, weil das ist immer so ein Zusammenspiel zwischen Steuerberater und Mandant. Das muss halt passen. Und die, die das eigentlich immer gesagt haben, da war auch schon klar, dass das wahrscheinlich nichts werden wird. Ich habe da ein großes Herz und versuche es dann trotzdem, aber wie gesagt, oft ist es so, dass sie dann auch wieder gehen mussten.
00:13:11: Olaf Clüver Also dass du ein großes Herz hast, daran würde ich nicht eine Sekunde zweifeln, aber du bist eben auch immer ein von mir gerne zitiertes Fallbeispiel von einer Steuerberaterin, die durchaus auch in der Lage ist, loszulassen, wenn das Mandat nicht mitspielt. Und das ist ja tatsächlich, du wirst es in der Branche kennen, viele Beratende, die das eben nicht machen, die die dann wirklich wieder und wieder durchschleppen, sehr, sehr viel Zeit investieren. Zeit ist am Ende natürlich dann auch ein wirtschaftlicher Faktor und bei einigen Mandaten wahrscheinlich sogar draufzahlen. Und du hast das also irgendwann, ist in dir diese Erkenntnis gereift, dass du sagst, mache ich nicht mehr?
00:13:48: Nadine Meibohm Richtig, genau. Also die Nerven, die einen solche Fälle kosten, die sind irgendwie unbezahlbar und dann habe ich entschlossen, das nicht mehr zu machen. Also wer nicht mitarbeitet, der darf direkt direkt wieder gehen. Also wer jetzt zu spät Unterlagen einreicht oder nur die Hälfte oder dann doch irgendwie einen Schuhkarton meint zu bringen, obwohl wir eine digitale Zusammenarbeit besprochen haben oder so, das macht halt einfach keinen Sinn, weil in der Zeit, wo wir das bearbeiten, können wir einfach fünf schöne digitale Fälle machen und das ist viel effektiver und bringt auch mehr Umsatz.
00:14:20: Carola Heine Okay, das ist schon mal ein harter Tipp für andere Steuerberatende, dass man da konsequent durchgreifen sollte. Hast du eine Kriteriencheckliste, digital die Leute sein müssen oder guckst du im Erstgespräch, ob die überhaupt verstehen, wovon du redest oder wie gehst du da vor?
00:14:36: Nadine Meibohm Wir haben schon einen sehr digitalen Aufnahmeprozess. Es gibt eine Warteliste, da tragen sich die Leute erst mal ein mit ganz normalen Stammdaten, wie groß die sind, welche Branche die haben, keine Ahnung, wie viel Umsatz sie machen, ab wann wir überhaupt tätig werden sollen. Und wenn da schon irgendein Kriterium nicht erfüllt ist, zum Beispiel, wir fragen auch die Gesellschaftsformen ab. Wir haben uns entschlossen, keine Kapitalgesellschaften zum Beispiel zu betreuen. Die werden direkt schon abgelehnt automatisch anhand dieses Formulars, was wir da hinterlegt haben. Es werden Fälle abgelehnt, die sagen, die wollen aber noch Aufträge, weil sie die Steuererklärung 22 oder 23 jetzt noch gemacht haben. Die werden auch automatisch abgelehnt. Und dann kommen wirklich nur die durch, die alle Kriterien erfüllen und mit denen führe ich dann auch ein Erstgespräch, ein Kennenlernengespräch. Und dann ist immer noch die Hürde mein Bauchgefühl Dann höre ich ja raus, ob die Chemie passt oder nicht. Und erst wenn dann alles passt, werden die als Mandant aufgenommen.
00:15:38: Olaf Clüver Ich finde das ganz großartig. Das ist wie so eine Quest. Weißt du, wenn du würdig bist oder wenn du in der Lage bist, alle Aufgaben zu bestehen, dann bist du auch würdig, das Ziel zu erreichen. Und ich meine das gar nicht so flapsig, wie ich das gesagt habe, sondern ich glaube, das ist etwas, woran viele Steuerkanzleien sich abarbeiten. Ich will nicht sagen, kranken, denn das tun sie ja nicht, aber wirklich etwas ist, was denen im Weg steht, im positivsten Sinne gemeint, dieses Helfersyndrom, „Wir machen erst mal, und dann anschließend wollen sie ihre Leistung, die sie ja definitiv erbracht haben, auch abgerechnet wissen. Und dann fallen die Mandanten auch noch und fangen an zu weinen und sagen: „Was? Das auch noch? Also das finde ich dann schon … Ich finde, du hast dann einen sehr, sehr sauberen Prozess und mehr als offensichtlich funktioniert das ja auch sehr gut.
00:16:23: Nadine Meibohm Ja, es funktioniert sehr gut. Das war auch damals ein Grund, warum ich das Angestelltenverhältnis auch verlassen habe. Meine Eine alte Kanzlei, wo ich war, die war genau so, die hatte da auch ein großes Herz, hat alles behalten und alles bearbeitet, auch wenn da 20. 000 € Rechnungen auf waren oder so. Es wird niemand gekündigt und immer noch weitergearbeitet und irgendwie keinen Schritt vorwärts gemacht. Und dann habe ich gesagt, ich kann es auch anders und hoffentlich auch besser und hat sicher herausgestellt, dass es so ist.
00:16:50: Carola Heine Nehmt ihr auch Gründer an und Gründerinnen in eurer Kanzlei?
00:16:53: Nadine Meibohm Ja, sogar sehr gerne. Fast schon lieber als Bestehende.
00:16:57: Olaf Clüver Die sind noch nicht verdorben.
00:16:58: Nadine Meibohm Die sind noch nicht verdorben, genau. Kann man in die richtige Richtung schubsen, sage ich mal, von Anfang an direkt beibringen, wie sie was zu machen haben. Und das funktioniert wirklich besser mit Gründern als mit schon lange tätigen Selbstständigen.
00:17:12: Carola Heine Jetzt muss man ja auch dazu sagen, viele Dinge, die allen auf die Nerven gehen in dieser Kommunikation mit, sage ich mal, schwierigen Mandaten. Ganz vieles sind ja auch Kommunikationsthemen. Also wenn ein Mandant vorher nie erfahren hat, dass irgendwas extra kostet und die ganze Welt erzählt ihm Steuer Steuerberater beraten dich, aber Steuerberater machen das nicht von selber, sondern die brauchen einen Auftrag. Das sind ja nicht immer böswillige Menschen. Das sind ja manchmal Chaoten, die ihr eigenes Unternehmen voranbringen müssen und für die solche Themen neu sind. Also ganz, ganz viele Dinge kann man besser kommunizieren oder halt, wie ihr das schon macht, das ist ein Formular, nehme ich an, das vorfiltern.
00:17:50: Nadine Meibohm Genau, vorfiltern, kommunizieren. Das ist aber das Schöne auch an den Fällen, die lexwareoffice nutzen. Die wissen eigentlich, jegliche Frage, die sie uns stellen, ist auch kostenpflichtig, weil sie wollen ja selber ihre Buchhaltung machen und wenn sie Antworten haben wollen, kostet das was. Insofern gibt es da keine irgendwie Diskussionen über irgendein Honorar, sondern das wird einfach berechnet.
00:18:11: Olaf Clüver Ja, und dann kommen wir wieder zu diesem Punkt, was natürlich dann die Erklärung vieler Steuerberaten ist: „Ja, das kann ich meinem Mandanten nicht in Rechnung stellen. Ich sage immer schon zu den Mandanten: „Wenn ihr wüsstet, was die Steuerkanzlei für euch macht, was sie nicht in Rechnung stellt, dann würde die dir schon umfallen. Aber diese Angst davor, jemandem dann auch eine Rechnung zu schicken und das Gefühl zu haben: „Oh Gott, Nicht, dass der mich jetzt irgendwie verlässt, weil ich ihm jetzt auch noch Geld abnehme, die ist vollkommen unbegründet, oder?
00:18:35: Nadine Meibohm Ja, genau. Dass jetzt jemand wegen der Rechnung gegangen ist, habe ich noch nicht erlebt. Nein.
00:18:40: Olaf Clüver Im Vorgespräch haben wir uns mal darüber unterhalten, dass du ein Webinar planst. Und das finde ich insofern immer interessant, weil ich ja auch das eine oder andere Webinar schon gehalten habe. Erzähl uns doch bitte mal, was da das Thema ist und was du dir da so vorstellst Ja, also das Webinar „Aus der Praxis für die Praxis – Einblicke in effiziente Kanzleiprozesse mit lexwareoffice, so heißt das.
00:19:07: Nadine Meibohm Ich habe es auch schon tatsächlich gehalten in den letzten Monaten ein paar Mal. Ja, es geht halt darum, wie ich halt die Kanzlei aufgebaut habe, so rund diese lexwareoffice, Selbstbucher, wie ich so die Mandanten einteile, wie die Arbeitsteilung ist, welche Absprachen getroffen werden müssen. Ja, Dass ich so ein bisschen zeige, dass ich mich bewusst für eine Richtung entschieden habe, bewusst für einen Prozess entschieden habe, also nur diese Selbstbucher nehme und für die Steuererklärung Jahresabschlüsse erstelle und für Beratungsthemen da bin.
00:19:46: Carola Heine Also das richtet sich an jede Steuerkanzlei von der Größenordnung her, das Webinar, oder was ist da die Zielgruppe?
00:19:52: Nadine Meibohm Ich würde sagen, jeder kann was mitnehmen, egal welche Größe, denke ich schon, ja.
00:19:58: Olaf Clüver Und das Ganze läuft dann immer unter dem Donnerstags 13 Uhr. Es ist Zeit für lex-with-office und in dieser Zeit kann man das machen und man kann sich über diese Webinaire anmelden und die sind natürlich kostenfrei. Und ich glaube, das empfiehlt sich auch für jede Kanzlei, weil wie wie Nadine schon richtig sagt, da kann jeder was mitnehmen.
00:20:18: Carola Heine Ihr gebt ja beide solche Webinaire. Wie ist denn so das Feedback? Kriegt ihr auch mal zurückgespielt, ob die Leute das dann umsetzen und annehmen oder wie läuft das zurzeit?
00:20:27: Olaf Clüver Ich würde jetzt erst mal sagen, man merkt, wie gut das Webinar gelaufen ist anhand der Fragen, die im Laufe des Webinars gestellt werden. Und das ist immer ein sehr guter Indikator. Wenn keiner irgendwas sagt, sollte man nicht diesem Wahnsin anheimfallen. Ich habe das so gut erklärt, dass keiner eine Frage hat. Meistens ist das Gegenteil der Fall und man hat die Leute verloren. Aber ich denke, Ladine, widerspricht mir, wenn ich falsch liege, diese Resonanz während dieser Webinaire ist immer sehr aktiv.
00:20:55: Nadine Meibohm Genau, das ist sehr gut. Da kommen immer reichlich Fragen, die man dann noch beantworten kann. Dann merkt man ja auch, dass die Leute da über die 40 Minuten oder 45 Minuten, wie auch immer ich brauche, auch gut zuhören und sich Fragen merken und die dann hinterherstellen. Mich erreichen auch in einem Schluss immer ganz viele Mails von den Kollegen, die dann noch Fragen haben, noch mal im Nachgang irgendwas zu meinen Prozessen oder zu den Checklisten oder so was wissen wollen. Also da ist schon das Feedback gut.
00:21:22: Carola Heine Euch beide findet man ja auch auf LinkedIn für solche Fragen, mich eher für Marketingfragen, aber ich werde eure beiden LinkedIn-Profile in die Show Notes setzen Falls jetzt jemand gesagt hat: „Oh, die frage ich doch mal was persönlich. Und sonst, wann ist das nächste Webinar? Wist ihr das schon?
00:21:37: Olaf Clüver Also das nächste Webinar mit Nadine ist am 6. 05.
00:21:42: Carola Heine Perfekt. Ja.
00:21:45: Olaf Clüver Genau. Wie gesagt, anmelden dann einfach. Vielleicht können wir sogar den Anmelde-Link hier runterschieben oder so was. Wäre ja eine gute Idee. Wo wir gerade beim Thema Fragen sind, Nadine, gibt es vielleicht irgendetwas, was du noch fragen möchtest? Hast du irgendwas auf dem Herz, wo du sagst: „Hey, das wollte ich auch schon immer mal wissen?
00:22:00: Nadine Meibohm Ich glaube, ich habe mich da schon so sehr reingefuckst, dass ich, glaube ich, gar nicht mehr so viele Fragen an euch habe, was lexwareoffice angeht eigentlich.
00:22:10: Olaf Clüver Für eine Fachfrage hätte ich mich mit dir jetzt auch nicht gebettelt.
00:22:13: Nadine Meibohm Nein, aber sonst … Weil ich bin immer sehr zufrieden auch mit dem Support. Man kriegt immer, auch wenn ich irgendwas nicht weiß, immer super Feedback und läuft eigentlich rund alles, die Zusammenarbeit.
00:22:25: Carola Heine Ich habe noch eine neudährige Frage. Lexware Office hat ja inzwischen weit über 100 Partnererweiterungen und die sind ja von Invoiced Fetchert und Get my Invoiced zum Rechnungen einsammeln bis hin zu Controlling-Lösungen. Arbeitest du auch mit Mandaten mit diesen Erweiterungen oder empfiehlst du die oder bist du da im Thema?
00:22:42: Nadine Meibohm Ja doch, da haben auch einige Invoiced Fetcher gerade oder Get my Invoiced, das wird sehr, sehr häufig genutzt, dass man einfach guckt, dass man die Belege da auch vollständig und zeitnah in lexwareoffice drin hat. Viele, die irgendeine andere Rechnungsschreibung die Zahlungsprogramm vorher nutzen, Billby, was auch immer es da gibt. Das ist schon sehr häufig. Oder solche Sachen wie Payjo, da die Zahlungsabgleiche zu machen, gerade wenn man so Onlinehändler hat, die verschiedene Shops haben. Da haben wir schon vieles in Einsatz und beraten dazu auch. Und wenn ich oder wenn wir selber mal in der Kanzlei nicht weiterwissen, dann haben wir aber auch wieder Partner, mit denen wir zusammenarbeiten, die dann da auch helfen, das einzurichten oder den Prozess zu optimieren.
00:23:30: Carola Heine Das muss man ja ganz klar sagen: Zu der Beratung, die ein Steuerberater für Mandate hat, gehört ja auch, dieses richtige Tool zu empfehlen. Genau. Und wenn das dann gleich mit der Buchhaltungslösung arbeitet, also die Vorteile, müssen wir jetzt ja nicht noch mal durchbröseln, aber das wollte ich noch mal fragen, ob du da auch schon irgendwelche Praxisfälle hast, aber hast du ganz viele, ja?
00:23:49: Nadine Meibohm Genau. Ja, gut.
00:23:52: Olaf Clüver Ja, ich finde, das sind schon wieder so unglaublich viele und auch hochwertige Eindrücke von jemandem, der wirklich in der Praxis damit arbeitet. Das ist auch für uns ungehaltlich wertvoll, weil Steuerberatende ja am ehesten anderen Steuerberatenden glauben und da kann man immer als Kanzleibetreuer sehr viel erzählen, aber wenn du wirklich jemanden hast, der sagt: „Nein, das funktioniert wirklich, und zwar eigenständig, ohne dass das irgendwie als Vertragslösung gilt oder so was, finde ich das immer sehr, sehr wertvoll. Deswegen, liebe Nadine, vielen herzlichen Dank dafür, dass du für dieses Gespräch zur Verfügung stehst. Und ich glaube, du hast es ja gesagt, du bist so das Prozestier und das heißt also, du wirst diese Prozesse sicherlich noch weiterentwickeln und dann steht dem ja auch nichts im Wege, dass wir uns bei Zeiten mal wiederhören und wir würden uns freuen, wenn wir dich noch mal einladen dürfen.
00:24:43: Nadine Meibohm Ja, sehr gerne. Ich erzähle immer gerne von den Prozessen und wie sich das entwickelt und das wird nicht stehenbleiben, glaube ich nicht.
00:24:50: Carola Heine Ja, wenn du spannende Geschichten für uns hast, jederzeit gerne kontaktieren. Auch gerne, wenn du mal mit diesen Partner-Geschichten oder so irgendein komplexes Problem gelöst hast oder so. Ich glaube, Olaf findet das auch spannend, oder? Ja, absolut. Nicht für der, nicht für ich. Also sehr, sehr gerne. Wir freuen uns und dir noch mal sehr vielen Dank für deine Nerven aus Stahl in meinem speziellen Steuerberatungsfall. Bis bald, Nadine. Nun danke dir.
00:25:16: Nadine Meibohm Bis dann. Tschau. Tschüss. Let’s talk about the Tax, der Kanzlei-Podcast.
00:25:29: Carola Heine Präsentiert von lexware.
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