So geht LinkedIn Marketing für Steuerkanzleien
Shownotes
Mit LinkedIn Marketingexperin Celina Krüger sprechen Carola Heine und Olaf Clüver über die Herausforderung, die Kanzleimarketing auf der Business Plattform für die meisten Steuerberatenden darstellt.
Eine Folge voll mit spannenden Einsichten und gut umsetzbaren Tipps für jede Steuerkanzlei, die über LinkedIn Ihr Employer Branding aufbauen möchte und sich immer schon gefragt hat, ob private Profile oder Unternehmensseiten relevanter sind - Spoiler Alert: Kommt darauf an.
Celina Krüger
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Olaf Clüver: Moin zusammen, herzlich willkommen zu einer neuen Folge. Und heute stelle ich euch gerne vor, Celina Krüger. Die kennen wir nämlich rund unseren Podcast, weil wir sie kennengelernt haben, als wir das Konzept abgegradet haben. Hallo Celina, grüß dich.
Celina Krüger: Hi, ihr beiden. Danke für die Einladung.
Carola Heine: Hallo Selina. Du hast auch gerade ein Upgrade für dein Business gemacht und deswegen haben wir dich auch eingeladen. Du bist nämlich die Gründerin und Geschäftsführerin der LinkedIn-Akademie für Steuerkanzleien, richtig? Bevor wir ganz tief in diese spannenden Themen, die natürlich viele interessieren werden, weil ja jeder darauf angewiesen ist, auf LinkedIn ein bisschen sichtbar zu sein. Also wir haben eine Folge bei der
Celina Krüger: Richtig, genau, ganz frisch rausgebracht.
Carola Heine: Man muss nichts mitschreiben, wenn man die Shownotes und das Transkript Aber zuerst möchten wir dich bitten, dich noch ein bisschen vorzustellen, und zwar bei unserem Spiel mit den drei Fußnoten. Bitte.
Celina Krüger: Mhm. Genau, bin Zelina Krüger, habt ihr ja schon gesagt. Ich bin LinkedIn-Trainerin für Steuerkanzleien. ja, würde sagen, erster Fun-Fake, was ich an meiner Arbeit am liebsten mag, ist tatsächlich das Geschichten rausholen aus den Menschen. Also dieses Rauskitzeln von Dingen, die sie erlebt haben, von Geschichten, die sie gerne erzählen wollen. Das macht am allermeisten Spaß. Dann vielleicht auch ganz interessant, ich war drei Jahre Studentin, habe aber gar keinen Uni-Abschluss. Ich habe dann nach drei Jahren doch nochmal abgebrochen und habe auch eigentlich nur zwei Hausarbeiten geschrieben in den drei Jahren. Also die beste Studentin war ich nicht. Ich habe es trotzdem irgendwie geschafft. Und mein dritter Fun Fact ist, ich setze mich neben LinkedIn super gerne mit Persönlichkeitsentwicklung auseinander und lasse das auch super gerne in die Arbeit einfließen, indem man so bisschen in tiefere Themen reingeht und auch mal so bisschen schaut, was macht Menschen eigentlich aus neben der Arbeit und das lasse ich super gerne mit einfließen.
Carola Heine: ⁓ das klingt sehr spannend und auch ganz anspruchsvoll. Aber ich muss jetzt mal anfangen mit einem der Totschlagargumente, die man immer zu hören bekommt, man Steuerkanzleien sagt, ihr müsst mehr Marketing machen. Weil das erste, was die dann sagen, wenn sie sich noch nicht damit beschäftigt haben, ist, warum soll ich im Gottes Willen meine Zeit auf Marketing verschwenden? Ich brauche doch keine Mandate. Ich habe schon zu viel. Was sagst du denn dann?
Celina Krüger: Mhm. Mhm, ja. Diese Aussage kriege ich auch wirklich in jedem Erstgespräch entgegengebracht, also ist mir nicht neu. Und dann sage ich eigentlich immer, dass man auch nicht auf LinkedIn aktiv sein muss, ⁓ Mandanten zu gewinnen. Man kann das natürlich machen. Man kann aber das auch wunderbar nutzen, sich als guter Arbeitgeber darzustellen und Mitarbeiter zu gewinnen. Und soweit ich das in den letzten Jahren mitbekommen habe, ist das ja eben auch ein sehr, sehr großes Thema für viele Kanzleien. Und dementsprechend macht es total Sinn, sich mit LinkedIn auseinander Das es.
Carola Heine: Das stimmt, im Fachkräftemangel ist Employer Branding, nennt man das. Sich zu zeigen als jemand, einen interessanten und guten zukunftsträchtigen Arbeitsplatz anbietet, ist wirklich sehr, sehr wesentlich geworden. Was sind denn also die größten Vorteile für eine Kanzlei, die sagen, wir möchten jetzt das mal versuchen, wir investieren Zeit, wir investieren Fortbildung, wir wollen uns über Linke, den als Arbeitgeber aufstellen. Was haben die davon?
Celina Krüger: Mhm. Ich mag immer gerne die emotionalen Geschichten. Natürlich kann man sagen, wenn man Glück hat, steigert man damit auch die Bewerbungsanzahl. Ich würde aber sagen, darauf kommt es ja eigentlich nicht drauf an. Wichtig ist ja, dass die Bewerbungen, die reinkommen, passend sind und gut zum Team passen. Und indem man sich auf LinkedIn gut präsentiert, hat man oft ein bisschen Einfluss darauf, wen man auch anzieht. Je nachdem, welche Themen man veröffentlicht und wie man sich positioniert, hat man so bisschen Hand wer sich vielleicht auch bewirbt und diese Kandidaten passen dann vielleicht auch ein bisschen besser zur Kanzlei als jemand der jetzt weilos an 50 Kanzleien seine Bewerbung schickt. Wenn man sich da eben gut positioniert und das auch über einen langen Zeitraum macht, dann erreicht man vielleicht auch mal so ein paar Personen, die vielleicht gar nicht unbedingt jetzt gerade akut auf der Job-Suche waren, sondern einfach immer wieder die Beiträge lesen und sagen, vielleicht sollte ich mich doch mal umgucken, vielleicht gibt es noch was anderes als meinen aktuellen Job und zieht dann eben entsprechend genau solche Kandidaten an. und das finde ich eigentlich immer so mit am schönsten.
Carola Heine: ein längerer Zeitraum heißt? Drei Monate? Drei Jahre? Was ist ein längerer Zeitraum?
Celina Krüger: Das will immer keiner hören, aber ich spreche schon bei einem längeren Zeitraum von über einem Jahr. klar, es gibt immer wieder Profile, wo man auch nach kurzem, ein paar Wochen irgendwie Erfolge erzielt. Das will ich gar nicht sagen. Aber diese wichtigen permanenten Erfolge, dass man wirklich eine gute Sichtbarkeit hat, gute Wahrnehmbarkeit hat und da auch wirklich richtig was bei rumkommt, würde ich sagen, muss man schon wirklich ein Jahr lang richtig aktiv sein.
Olaf Clüver: Wenn du sagst, man muss ein Jahr lang richtig aktiv sein, dann ist das natürlich mit einem gewissen Aufwand verbunden. Das heißt, man muss sich erst mal vorbilden, man muss da Ideen reinschmeißen, die kommen einem nicht so ganz von alleine. Da hat man im Zweifelsfall dann jemanden, der da hilft. Welchen langfristigen Nutzen haben Kanzleien von dieser LinkedIn-Präsenz jenseits von Mandats und Mitarbeiterakquise?
Celina Krüger: Mhm. Ich würde sagen, man jetzt wirklich mal weggeht von Mandat und Mitarbeiterakquise, dann ist es natürlich auch super schön, sich mit anderen auch auszutauschen. Das ist auch etwas, was ich ganz häufig von meinen Kunden höre, dass die vielleicht am Anfang gar nicht so auf dem Schirm hatten, oder was vielleicht auch gar nicht die Motivation war, jetzt mit LinkedIn unbedingt anzufangen. Aber wenn man regelmäßig aktiv ist, ergibt sich das eben auch, dass man sich viel mit anderen Steuerberatern, Steuerberaterinnen austauscht. Das kann halt super wertvoll sein, ⁓ sein Blickfeld auch zu erweitern, zum Beispiel bei solchen Digitalisierungsthemen, KI-Themen, bei Mitarbeiterthemen oder so. Und man kriegt natürlich auch eine gewisse Branchenwahrnehmung und auch das ist ja für manche vielleicht spannend, wenn sie noch ein zusätzliches Unternehmen gegründet haben neben der Kanzlei oder wenn sie sagen, ich möchte auch als Speaker wahrgenommen werden oder ich habe einfach Spaß daran, eine gewisse, ja, Branchensichtbarkeit zu haben. Das ist eben auch was, was man so ganz automatisch, würde ich mal sagen, mitbedient.
Olaf Clüver: Mal ganz realistisch betrachtet, welche Zielgruppen lassen sich über LinkedIn gut erreichen und inwiefern unterscheidet sich das von anderen Plattformen, ja gibt. Wahrscheinlich das ganze Social Media, Gedönswasser, Kreucht und Fleucht. Aber warum LinkedIn und was ist die Zielsetzung?
Celina Krüger: Also ich würde sagen, wen man auf jeden Fall immer gut erreicht, sind die Mitarbeitenden. Weil egal, welche Ausrichtung eine Kanzlei hat, ob die jetzt für Heilberufe sind, ob die für Start-ups sind oder für sonst was für Bereiche, die Mitarbeiter dann sind so oder so auf LinkedIn aktiv. Also das funktioniert immer. Wenn man jetzt sagt, man will wirklich mal ein Date gewinnen, dann würde ich schon immer so bisschen schauen, wer ist da meine Hauptzielgruppe. Weil ich würde schon sagen, meine Beobachtung ist auf jeden Fall, dass mehr wirtschaftliche oder mehr Personen aus wirtschaftlichen Berufen auf LinkedIn aktiv sind als jetzt zum Beispiel aus der Pflege oder so. ich glaube, wenn ich jetzt sage, habe Pflegedienste als Hauptzielgruppe und Heilberufe, dann würde ich schon sagen, okay, es macht auf jeden Fall total viel Sinn, vielleicht zu Instagram oder sowas nochmal mit reinzunehmen. Vereinzelt erreicht man die natürlich auch, aber ja, ich würde sagen, das ist schon eher schwieriger. Wenn ich aber zum Beispiel Start-ups erreichen will, Softwareunternehmen oder Mittel, Ständler oder diese ganze Sparte, also alle, so bisschen aus dem wirtschaftlichen Bereich kommen, die sind halt unheimlich aktiv auf LinkedIn. Also ich habe da jetzt auch gerade wieder einen Beitrag gelesen von jemandem, der wirklich sogar gesucht hat nach einem Steuerberater, also der aktiv gesagt hat, Leute, ich brauche einen guten Steuerberater, der sich irgendwie so bisschen mit Digitalisierungsthemen auskennt, unser Geschäftsmodell nicht völlig fremd ist und solche Leute erreicht man da halt wirklich wirklich gut.
Carola Heine: Du sagst sogar jemanden gesehen. Wir sehen dauernd Leute, die Steuerberater suchen. Weil es ja natürlich für einen innovativen Unternehmer wichtig ist, einen digital aufgestellten Steuerberater zu haben. Und für die kleinen ist es schwierig, einen zu finden. Und deswegen sind ja so Modelle so interessant, wo die Mandate dann selber buchen und der Steuerberater sich auf Unternehmensberatung konzentrieren kann. Und wir sehen also die ganze Zeit Leute, die Steuerberater suchen. das ist gar, da musste ich gerade ein bisschen schmunzeln.
Celina Krüger: Ja, sehr gut. habe... Mhm. Ja. Ja.
Carola Heine: Jetzt sag ich mal, ich bin jetzt eine Steuerberaterin mit einer Kanzlei, fünf bis zehn Mitarbeiter oder so, und ich bin auf LinkedIn unterwegs und ich versuche mich zu vernetzen und ich kriege immer so Einladungen zu den Seiten von irgendwelchen Leuten und weiß nicht, was das soll und drücke das weg. Warum machen Leute diese Unternehmensseiten und was ist denn jetzt sinnvoller, eine Seite oder mein persönliches Profil, wenn ich ein Ziel habe, was ich erreichen will, wie richte ich mich denn aus?
Celina Krüger: Mhm. Ja, das ist eine Frage, wo es eine sehr komplexe Antwort darauf gibt. Da muss ich bisschen ausholen. Genau, ich rate auf jeden Fall immer, dem Unternehmensprofil erstmal anzufangen, weil das vielen sehr viel leichter fällt, sich erstmal über ein Unternehmen, auch wenn es mein eigenes ist, zu positionieren. Also hinter einem Logo, hinter einem Markennamen, bevor ich mein eigenes Persönlichsprofil nutze. Das ist eine Charakterfrage, aber bei den meisten ist es so. Und dementsprechend würde ich immer sagen, erstmal mit dem Unternehmensprofil anfangen, hat auch den Vorteil, dass man, man eine Stellenausschreibung zum Beispiel online stellt, diese auch gelistet wird auf dem Unternehmensprofil. Das heißt, das ist noch das zweite Argument, weshalb ich immer sage, bevor man jetzt irgendwie die großen Sprünge wagt und die wildesten Posting-Ideen hat, finde ich es immer wichtig, erstmal das Unternehmensprofil aufzuräumen, sodass man wirklich als Bewerber auch erkennt, ja, was ist das eigentlich für eine Kanzlei, was vertreten die für Werte, was ist da für ein Team zu sehen. All diese Fragen, einen so beschäftigt, wenn man man auf Arbeitgebersuche ist. Alleine das ist schon das Minimum, würde ich sagen. Und wenn wir das geschafft haben, da ist ein vernünftiges, aussagekräftiges Profil aufgebaut, dann auf jeden Fall anfangen mit dem persönlichen Profil. Also das hat den Vorteil, dass Menschen einfach immer lieber Menschen folgen als Marken. Das ist so ein ganz uralter Marketing-Spruch, der aber auch heutzutage genauso zutrifft wie noch vor ein paar Jahren oder wenn nicht sogar noch Dollar, wenn man mal so bisschen anguckt, mit wie viel Werbung wir alle so den ganzen Tag konfrontiert werden. dann ist das schon verständlich, dass Menschen lieber etwas konsumieren von einer Person als von einer Marke und das auch bewusster wahrnehmen. wir haben natürlich auch, auch wenn ich Kanzleiinhaber zum Beispiel bin, dann habe ich natürlich unter dem Unternehmensprofil so bisschen eine andere Art zu kommunizieren, weil ich ja spreche wie das Unternehmen, wie die Kanzlei. Ich spreche aus einer Wirperspektive. Ich muss immer irgendwie gucken, dass es unser ganzes Team abholt und auf dem persönlichen Profil kann man dann doch eben nochmal persönlich berichten.
Carola Heine: Mmh.
Celina Krüger: Also mal berichten, was ist mir wichtig bei der Mitarbeiterführung, was ist mir wichtig im Teamzusammenhalt, wie soll die Arbeit erledigt werden, wie unterstütze ich vielleicht auch die Mitarbeiter. Das sind eher so Themen, die ich auf einem persönlichen Profil sehe. Also klar, man kann immer mal so bisschen tauschen, das ist immer ein bisschen Auslegungssache, aber wenn ich das so pauschal beantworten soll, dann würde ich sagen, ist das dafür halt richtig sinnvoll. Und diese persönlichen Profile bekommen oft deutlich leichter und schneller Reichweite als die Unternehmensprofile. Weshalb das jetzt viele gerade nutzen. Aus dem Grund, dass die Menschen das lieber konsumieren und LinkedIn das natürlich auch weiß als Plattform und eben diese persönlichen Profile auch viel lieber ausspielt in dem Moment als die Unternehmensprofile. Also es ist einfacher mit einem persönlichen Profil Reichweite und Sichtbarkeit zu bekommen als mit einem Unternehmensprofil.
Carola Heine: Jetzt sagst du ein vernünftig aufgestelltes Profil. Was heißt das? Ich gehe hin und fülle alle Felder aus, da sind? Oder was macht ein Profil vernünftig?
Celina Krüger: Mhm. Ja, ist eine gute Frage. Genau, vernünftig ist auch mal wieder Auslegungssache auf jeden Fall auch. Also wichtig ist, dass man halt alles findet. ich finde es immer schade, wenn man zum Beispiel, ich habe das jetzt heute witzigerweise gehabt, einen Kunden, der ist mit einem Beitrag das erste Mal viral gegangen. Wir sind jetzt seit einem Dreivierteljahr dabei und das erste Mal ist so ein Beitrag so richtig überdurchschnittlich hochgegangen. Und da war ich richtig froh, dass das Profil vernünftig aufgebaut war. Also wirklich, dass alles zu finden war. war der Link zur Karriere Seite, das war ein karrierebezogener Post, also der hat potenzielle Mitarbeiter angesprochen. Da war der Link zur Karriere Seite hinterlegt, da war der Ansprechpartner hinterlegt, da stand in der Infobox ein bisschen was zur Kanzlei, wen die suchen, aktuell deren Herausforderung ist und auch auf welche Mandate die spezialisiert sind zum Beispiel. Wie schade ist es, wenn jemand auf mein Profil schon kommt, dann wird irgendwie darauf aufmerksam, zum Beispiel durch eine Stellenausschreibung oder durch einen Post und er findet dann nicht die Infos. Informationen, er sucht. Weil solange ist die Aufmerksamkeitsspanne von uns ein nicht. Also keiner wird, wenn er nicht sofort alle Informationen findet, die er sucht, länger auf die Suchung gehen. Also natürlich gibt es diese Einzelfälle, aber in den meisten Fällen ist dann so ein Profil ganz schnell wieder zugeklickt und man widmet sich dem Nächsten. Und dementsprechend ist es halt wichtig, dass es so vorbereitet ist, dass man eben alle Informationen dort findet. Dass es ein bisschen attraktiv ist, dass ich vielleicht auch ein paar Beiträge sehe und sehe, Mensch, da ist ein bisschen was los, da wird was befüllt, ich kriege ein bisschen Eindruck. davon und kriege im besten Fall so bisschen Wetter reingesogen. habe das Gefühl, boah, da habe ich Bock drauf. Ich will unbedingt jetzt diese Stelle haben. Das ist immer mein Anspruch, wie so ein Profil wirken soll.
Carola Heine: Ich habe ein paar Mal gelesen, dass jemand ein Profil verglichen hat mit dem Unternehmensschild am Haus und das finde ich zum Beispiel nicht. Ich finde, das ist eher wie ein Messestand mitten auf einer aktiven Branchenmesse und nur wer was zu erzählen hat, ansprechend ist und interessant wirkt, hat eine Chance, dass die Leute stehen bleiben und mehr darüber wissen wollen. Wenn man es denn überhaupt erst mal schafft, dass Leute auf das Seitenprofil gehen, weil das scheint für viele Leute, die benutzen dann dieses automatisierte Einladungsdings.
Celina Krüger: Mhm. Ja. Mmh.
Carola Heine: Das finde ich überhaupt kein Problem löst, weil ich zumindest klicke, wenn ich nicht genau weiß, was die auf ihrem Newsletter oder ihrem Unternehmensprofil haben, klicke ich das immer weg und ich glaube mich, dass ich da eine große Ausnahme bin, wenn keine Message dabei ist. Aber wie mache ich das denn, dass mein Personenprofil, was ja hoffentlich mit den Leuten eher kommuniziert und mein offizielles Ding, was ja für mich wirken soll, ein bisschen wie eine Landingpage, dass die zusammen funktionieren? Was ist der beste Weg?
Celina Krüger: Ja, das ist guter Vergleich. Also ich mache das immer gerne so, dass die Unternehmensprofile einfach so ein bisschen sachlicher in Anführungsstrichen gestaltet sind. Das heißt nicht, dass man da total ernst und mit sie und sowas unterwegs sein muss. Man kann das schon auch locker machen, wenn man eine lockere Kanzlei ist. Aber wir sind auf einem Unternehmensprofil wirklich auf das Unternehmen bezogen. darf man einfach nicht vergessen. Also in dem Moment, wo wir von der Kanzlei sprechen, ist es halt einfach nicht nur der Kanzleiinhaber, der die Kanzlei ausmacht, sondern halt eben auch noch die Mitarbeitenden, die die da arbeiten, denn die meisten Kanzlerinnen arbeiten, ja mehrere Mitarbeitende, würde ich jetzt mal so pauschalisieren. Und dementsprechend finde ich es wichtig, da so einen vollumfänglichen Eindruck zu vermitteln. Und den Vergleich mit dem Türschild finde ich tatsächlich auch nicht so passend. ich beschreibe es immer ein bisschen wie so eine digitale Visitenkarte. Das wird aber eigentlich auch nicht gerecht, weil man ja noch mehr Informationen bekommt. Man kann eigentlich immer so bisschen sagen, es ist eigentlich wie so ein kleiner Blick durchs Schlüsselloch. Weil wie cool ist es denn, wenn man auf der Suche ist nach einem neuen Job?
Carola Heine: Nein,
Celina Krüger: Und ich habe das Gefühl, ich kann vorher, bevor ich überhaupt da war zum Bewerbungsgespräch, schon Informationen sammeln. Also natürlich sind so Posts auch irgendwie gestaltet. Also ob das jetzt wirklich immer alles der Realität entspricht. Nur weil er jetzt steht, ist so ein gutes Teamgefühl vorhanden, heißt das nicht, dass ein echt gutes Teamgefühl vorhanden ist. Aber erstmal bekommt man ja vielleicht ein gewisses Gefühl vermittelt. Und das ist einfach eine total schöne Chance, die man sich nicht entgehen lassen sollte. Weil die Kanzleien, die ich jetzt so kennengelernt habe in den letzten Monaten und Jahren, das sind sind tolle Teams, die sich zusammengefunden haben in den letzten Jahren, die schöne Traditionen und Routinen haben. Wo die tollsten Geburtstagstische geschmückt werden. Es wahnsinnig coole Mitarbeiterausflüge, wo ich auch gerne mit dabei wäre. Und wie schade ist es, wenn man das nicht auch nach außen zeigen kann. ⁓ dann eben auch neue passende Mitarbeiter mit ins Boot zu holen. Oder auch für Mandanten ist das natürlich auch spannend. Ich bin auch lieber bei einer Kanzlei, wo ich weiß, meine Steuerfachangestellte, die mir zugeordnet ist, ist happy mit der Chefin. Ich weiß, das ein nicht funktionierendes Team oder die sind da nicht glücklich.
Carola Heine: Aber ich weiß noch nicht genau, also ich poste was auf der Unternehmenseite, dann teile ich das mit meinem privaten Profil oder wiederhole ich das. Was kann ich denn da alles falsch machen? Was macht man denn richtig?
Celina Krüger: Mhm. Ich würde sagen, falsch ist erst mal nicht so ein schöner Begriff, deswegen würde ich sagen, falsch geht nicht. Ich finde, falsch ist immer so bisschen, ich weiß nicht, das schürt immer so Hemmungen, oder? Wenn man irgendwie das Gefühl hat, man kann was falsch machen, dann trauen sich viele nicht mehr. Und dann denke ich immer, lieber ein bisschen ausprobieren, als dass man da jetzt irgendwie vorher schon sich gar nicht traut. Ich sehe die beiden Profile schon als was ganz unterschiedliches. Also für mich ist das persönliche Profil ja,
Carola Heine: Okay.
Celina Krüger: ganz eigenständiges zum Unternehmensprofil. Natürlich kann man mal irgendwie was teilen und mal sagen, das hat jetzt irgendwie nochmal bei mir nochmal mehr Aufmerksamkeit verdient, aber das persönliche Profil ist im Prinzip das, was der Name auch aussagt. Also es geht halt die Person und die Persönlichkeit und dementsprechend finde ich es schon wichtig, dass man auch von den Themen her Schwerpunkte setzt. Also natürlich, ich Kanzleiinhaber zum Beispiel bin und meine Kanzlei steht für Digitalisierung und KI und ich bin modern und so was, dann darf ich das auch beiden Profilen thematisieren, gar keine Frage. Aber ich habe da vielleicht persönlich doch noch mal eine andere Meinung zu oder anderes Interessengebiet als auf dem Unternehmensprofil. Also ich würde nicht die Themen doppeln, sondern das schon wirklich ganz enorm voneinander unterscheiden.
Carola Heine: Aber du könntest eine komplett andere Meinung haben als Kanzleiinhaber, als auf deiner Unternehmenseite ist. Ist das nicht kontraproduktiv?
Celina Krüger: Ne, komplett andere Meinung, das würde ich nicht sagen. Also das wäre tatsächlich kontraproduktiv, das wäre irgendwie unlaubwürdig. Ne, das nicht. Aber ich hab schon zum Beispiel auch Kanzleiinhaber, die supermodern unterwegs sind, die total offen und digitalisiert sind, die aber vielleicht mal eine Kanzlei übernommen haben vor ein paar Jahren, wo auch noch ...
Carola Heine: Ja.
Celina Krüger: Kollegen dabei, ich weiß nicht wie der wirklich die Begriffe aufgekauft, hört sich so nach Menschenhandel an irgendwie. die Kollegen waren schon da und die Kanzlei-Inhaber sind dann vielleicht irgendwie sogar echt bisschen moderner unterwegs, müssen ja aber sich auch danach richten, wie ist mein Team aufgestellt und auch das Team nicht überfordern. Man kann ja nicht von heute auf morgen alles umstellen und dementsprechend finde ich schon, dass man dann auf dem persönlichen Profil zum Beispiel darüber sprechen kann, dass man
Carola Heine: aufgekauft. Mhm.
Celina Krüger: sehr gerne die Digitalisierung weiter voranbringen will, was die nächsten Steps sind und so was sich vielleicht auch ein bisschen als Unternehmer darstellen. Und auch dem Unternehmensprofil ist es dann eben noch bisschen langsamer.
Carola Heine: Okay, das ist eine Führungsaufgabe. dann muss halt dann schon den Leuten die Chance geben, die Sachen zu lernen. Das ist, glaube ich, vielen gar nicht so klar.
Celina Krüger: Ja. Und es geht auch nicht von heute auf morgen. Ja, das stimmt.
Carola Heine: an was.
Olaf Clüver: Apropos geht, es geht jetzt mal ein wenig durchatmen und denn wir haben einen Umschlag zu öffnen, wenn mich nicht alles täuscht, hast Post von uns bekommen, genau, da ist eine Frage drin und ich bin schon nah an der Schnappatmung so aufgeregt, was da jetzt drinsteht.
Celina Krüger: Mhm.
Carola Heine: Du willst bloß nicht dran sein. Du willst bloß nicht dran sein.
Celina Krüger: Darf ich jetzt aufmachen? Da war dann als letztes dran. Okay.
Carola Heine: Olaf.
Celina Krüger: Okay, achso, Name steht auch. Ja, ich muss dich enttäuschen, Olaf, du bist wieder dran. Olaf, nach Feierabend, Sportskanone oder Couch-Potato?
Olaf Clüver: Dann darf ich auch mal was sagen.
Carola Heine: Hm hm hm.
Olaf Clüver: Ich habe feste Tage, in denen ich Sport mache, die ich mir freigehalten habe. laufen gehen, mal Fitnessstudio, mal wandern. Am Wochenende viel. Wochenende ist für mich auch nach Feierabend. Aber ich genieße das auch durchaus mal. Ich bin ja Serienjunkie, Bekennender. Und dann in den anderen Tagen oder so was, lasse ich mir bzw. meine Frau ist fast immer mit dabei, auch mal gemütlich gehen, Couch, Serie gucken und dann
Celina Krüger: Mhm.
Olaf Clüver: entspannen. Da muss man einen guten Mix schaffen, nur auf der Couch das würde mir nicht gut bekommen. Dann müsste ich hier im Weitwinkel fotografieren.
Carola Heine: Ja, sehr diplomatische Antwort,
Celina Krüger: Aber irgendwie auch nachvollziehbar. Ich glaube, ich hätte ähnlich geantwortet. geht nicht unbedingt wandern, aber die Mischung macht es wie immer.
Olaf Clüver: Doch, schon gerne.
Carola Heine: Das war nicht negativ, Andere hätten vielleicht die Gelegenheit genutzt, nur die sportlichen Aspekte hervortreten zu lassen. So meint ich das,
Olaf Clüver: Ja genau, aber weil der ein oder andere Zuhörer mich kennt, wäre das jetzt auch wirklich eine ganz blöde Ecke gewesen, hier rumzulügen. Nein, also siebenmal die Woche volles Beaten. Übrigens, Essen ist kein Sport. Ach so.
Carola Heine: Ich winke mal in Richtung Claudi. ja, spannendes Thema und immer eine Auswahl. Wie stellt man sich der Öffentlichkeit über da? Olaf hat es sehr recht, das kann einem die Ohren fliegen, wenn man irgendwas sagt, was nicht stimmt. Du hast ja auch schon erwähnt, dass nicht alle Kanzlei- profile immer ein Bild wiedergeben, dass die Mitarbeitenden vielleicht genauso unterschreiben würden, wobei man nie genau weiß, ist das Absicht oder hat da jemand ein bisschen das Ziel verfehlt. Das sind alles sehr heiße Themen, wenn es so was Spannendes geht wie einen potenziellen Arbeitgeber. Jetzt bin ich wieder die Steuerberaterin, die gerade erst anfängt, die vielleicht auch gar nicht so viel Zeit hat, jeden Tag acht Stunden in den Netzwerken rumzulesen. Und ich überlege natürlich, mit welchen Themen kann ich denn jetzt nach draußen gehen? Weil es kann ja offensichtlich nicht platteste Werbung sein, das liest ja keiner, das würde ich ja selber auch nicht lesen, da finde ich mich nicht drin wieder. Wie finde ich denn Themen, die zu meiner Kanzlei passen?
Celina Krüger: Also eigentlich muss man sich gar nicht groß auf die Suche begeben. Also ich weiß, ich kann da immer sehr einfach sprechen, weil ich mich da jeden Tag mit beschäftige, das ist mir schon klar. Aber ich würde tatsächlich immer mal... so ein bisschen versuchen im Alltag die Augen offen zu halten. Also erstmal glaube ich, dass man auch nicht von heute auf morgen den Entschluss fassen muss. Ich will jetzt sofort aktiv sein und ich brauche jetzt sofort 20 Posting-Themen. Also vielleicht kann man auch vorher sich schon mal mit dem Gedanken so bisschen anfreunden und sagen, okay, ich könnte mir vorstellen irgendwann auf LinkedIn zu posten oder irgendwann in den nächsten drei, vier Wochen ist das mein Plan, dann schon mal zu sammeln, damit man eben diesen Druck auch nicht hat. Dass ich, ich jetzt sage, ich will einmal die Woche posten oder zweimal die Woche posten, dass ich mir da jetzt sehe, dass man eine Idee aus Ermel schütteln muss, das würde mich auch unter Druck setzen. Und ich rate tatsächlich immer als erstes mal zu gucken, was sind denn Fragen, die mir Mandanten zum Beispiel immer wieder stellen. Weil auch wenn ich auf Mitarbeiter suche bin, würde ich schon auch meine Fachexpertise mit in den Mittellgrund stellen. Also das ist schon was, worüber man dann auch mal bisschen schreiben kann. Das ist immer eine gute Sache. Oder auch zum Beispiel Erfahrungen aus Bewerbungsgesprächen oder Bewerbungsprozessen. Was ist was, wo Bewerber vielleicht immer so bisschen hellübrig Also wenn ich ein bestimmtes Benefit nenne oder wenn ich sage, so und so läuft unser Onboarding-Prozess ab und dann spiegelt mir jemand, dass sie das toll finden, weil so einen Onboarding-Prozess hatten sie noch nie oder so. Dann hat man sofort schon ein Thema. man kann immer so bisschen schauen, was begegnet mir so den ganzen Tag und worüber kann man denn vielleicht auch mal ein bisschen was schreiben, wenn man dazu eine Meinung hat oder so. Also natürlich kann man auch hier Chatchipiti oder sowas nutzen und sagen, ich bin Steuerberaterin, meine Kanzlei hat den und den Schwerpunkt, gib mir mal ein paar Postingthemen, sowas. ⁓ geht auch, aber ich glaube diese richtig guten Themen, die die am Ende wirklich interessant sind, entstehen einfach aus dem Alltag heraus.
Olaf Clüver: Schön, dass du das erwähnst, das ja im Moment eins meiner Lieblingsthemen linked in Posts und ShedGPT. Ich finde, weil Caroda sagte, auch ins Beliebige abzurutschen, es gibt eine, wie ich finde, unglaubliche Inflation an Postings, die alle gleich aussehen, alle gleich klingen und wahrscheinlich alle durch die gleiche KI geschoben werden. Wie stehst du dazu? Weil das ist etwas, das langweilt mich un- unfassbar.
Celina Krüger: Mmh. Ja. Das kann ich verstehen. Ich habe da auch inzwischen eine Abneigung gegen. Ich lese das auch sofort und habe dann auch keine Lust mehr weiterzulesen, genauso auch bei Kommentaren tatsächlich. Also wenn ich das Gefühl habe, gibt manchmal so Kommentare, wenn man einen Beitrag veröffentlicht hat, der ist dann auf einmal so lang, wo man schon so denkt, warum... Also schön, dass jemand sich die Zeit nimmt, so lang zu schreiben, aber meistens nimmt er sich eben nicht die Zeit, sondern haut einfach den Beitrag bei Schätzschiepetier rein und dann kriegt man nochmal eine schöne Zusammenfassung von seinem Beitrag in die Kommentare gehauen. Das finde ich noch furchtbarer, weil ich mir also denke, wenn du keine Lust auf Austausch hast, dann lass es halt auch bleiben. Ich muss mich jetzt nicht mit einer KI unterhalten. bei so Beiträgen, ich bin kein Shadgy Petit Gegner. Ich glaube, man kann das sehr, gut für sich nutzen. Ich glaube, man kann das auch für Postings sehr, gut nutzen. ich habe zum Beispiel neulich Shadgy Petit gefragt, der kennt mich ja inzwischen auch ganz gut, wenn ich da länger schon mit arbeite, und habe zum Beispiel gefragt, was sind die zehn stärksten Hooks in meiner Branche oder sowas. Und dann lasse ich mich da schon von ins inspirieren und glaube, das eine erleichternde Maßnahme ist, die man sich auch zu Nutzen machen kann. Was ich aber nicht schön finde, ist, sich einen Beitrag vorschreiben zu lassen, den zu kopieren, weil, wie gesagt, du, Carola vermutlich auch, wir lesen so was inzwischen schon sofort an den Formulierungen, die in jedem zweiten Beitrag drin stehen, aber man kann sich eben schon gute Ideen geben lassen oder mal sagen, bin ich mit meinem Beitrag, den ich geschrieben habe, unzufrieden, kannst du mal so paar Sätze kürzen oder so was. Solche Sachen, da finde ich das eigentlich die sehr gut.
Olaf Clüver: Das ist keine Frage, aber es ist ja so, dass man liest es nicht nur sofort, man sieht es ja schon, weil die Aufteilung der Absätze ist identisch. Die Leute machen sich nicht mal mit dem Mühe und nehmen die Zeilenabstände raus. Das finde ich dann immer. Da kommen wir dann zu meiner nächsten Frage, wie man diesen fachlichen Anspruch, den man hat, das Ganze kombinieren kann mit einer gewissen Zugänglichkeit, Lesbarkeit. Ich finde ja immer...
Celina Krüger: Ja.
Olaf Clüver: Hab ich früher mal gesagt, Information ohne Unterhaltung ist Langeweile. Deswegen werden Telefonbücher auch verschenkt und nicht verkauft. Gut, die Älteren werden sich erinnern, was Telefonbücher sind. Aber wie kriegt man jetzt so eine gewisse Zugänglichkeit und Unterhaltung, ohne dass die Tiefe dabei abhanden kommt?
Celina Krüger: Ich glaube, dass die Tiefe... am Anfang oder vielleicht auch bisschen darauf bezogen, wen man jetzt ansprechen will, ein bisschen leiden darf. Also gerade wenn ich potenzielle Mandanten anspreche, ich darf schon gucken, dass ich die nicht überfordere. nur weil ich viel weiß, muss das nicht alles in einen einzigen Beitrag rein. Also vielleicht kann ich auch erstmal ein bisschen oberflächlicher bleiben und damit sichergehen, dass es jemand wirklich versteht. Damit meine ich nicht, dass man da jetzt irgendwelche Fakten raus lassen muss, die irgendwie super wichtig sind oder so. man kennt das ja auch zum Beispiel aus der Schule. Da lernst du ja auch in den Monaten, in denen du in der Schule bist. Und in der ersten Stunde wird dir ja noch nicht das beigebracht, was du nach sechs Monaten beigebracht bekommst. Also da wird ja auch diese Tiefe gestückelt und mit der Zeit aufgebaut. Und genauso darf man es auch mit so einer Community im Prinzip sehen oder mit seiner Zielgruppe. Also nur, wenn ich viel weiß, heißt das nicht, dass ich denen das in jedem Beitrag die Ohren hauen muss. Also man darf da auch gerne ein bisschen oberflächlicher mal bleiben und so bisschen gucken, was ist denn jetzt gerade interessant und wichtig für meine Zielgruppe. Also ich könnte jetzt auch in jedem LinkedIn Beitrag irgendwie super nerdig werden und in jedem LinkedIn Beitrag irgendwie analysieren, ob jetzt meine letzte Engagement-Weight gut war oder schlecht, aber meine Zielgruppe, die Steuerberater, werden vermutlich nicht mehr wissen, was eine Engagement-Weight ist. Zumindest nicht, wenn sie sich damit noch nie auseinandergesetzt haben und dann spreche ich sie damit halt auch nicht an. Und genauso wird es auch mit potentiellen Mandanten sein, wenn ich da irgendwie welche Begriffe benutze, die die noch nie gehört haben, dann werden die den Beitrag auch nicht interessant finden. Also man darf schon das einfach halten und dann mit der Zeit immer mehr in die Tiefe gehen. Ich hoffe, das kam jetzt nicht falsch rüber, aber so ist es ja letztendlich. Also man darf nicht davon ausgehen, man bräuchte ja keinen Steuerberater, wenn ich genau das Wissen auch hätte.
Carola Heine: Ja, aber wenn du sagst, es soll nicht in die Tiefe gehen, aber eine Employer Branding Selbstdarstellung hat natürlich auch, die lebt davon, dass man was über die Werte und die Teamkultur und so erfährt. Wo ist, wie hält man da die Balance oder wie soll... Wie häufig soll ich denn überhaupt posten? was mache ich, damit ich nicht übertreibe, nicht ins werbliche abrutsche, meine Werte kommuniziere, Mitarbeiter finde, Mandanten nicht verschrecke? Ja genau. Was ist wichtiger, kontinuierlich immer wieder zu posten oder oder Persönlichkeit? Was ist die Erfolgsformel?
Celina Krüger: Und dann im Burnout landen. Ja. Ja. Also ganz kurz nochmal zu der Tiefe. meine damit, was so fachliche Themen angeht. was so dieses Teamgefühl angeht, da darf man so viel Emotionales mit reinschreiben, wie man gerne möchte. Mir geht wirklich dieses Überfordern von potentiellen Mandanten. Genau, also wie viel ist immer so eine Frage, ja wie viel man auch schafft. Es ist mir schon bewusst, dass die meisten das jetzt nicht als Hauptjob machen, dass die es einfach auch gar nicht schaffen würden, jeden Tag was zu posten. Muss man auf LinkedIn auch gar nicht unbedingt.
Carola Heine: Mhm, okay, ja.
Celina Krüger: LinkedIn ist eine Plattform, Gott sei Dank, die die Beiträge lange ausspielt. Also man bekommt teilweise drei, vier Tage nachdem man gepostet hat immer noch Reaktionen und immer noch neue Ansichten von dem Beitrag. Das kann man sich ganz gut zunutze machen. Ich empfehle immer, dass man mindestens einmal die Woche posten sollte, weil sonst verschwindet man einfach in der Versenkung. Die Wahrnehmung ist nicht hoch genug. Zwei Mal die Woche, drei Mal die Woche wäre perfekt. Aber...
Olaf Clüver: Also, ne.
Celina Krüger: Lieber einmal die Woche und damit starten, als jetzt wieder Schiss zu bekommen und nicht zu starten.
Carola Heine: Okay.
Olaf Clüver: Also wir haben festgestellt, bei LinkedIn es macht so bisschen den Mix aus zwischen Fachbeiträgen, persönlichen Sachen. Man darf ruhig bisschen sachte anfangen und sich dann steigern. Das ist ja auch vollkommen nachvollziehbar, weil man ansonsten vielleicht für einen Klugscheißer gehalten wird oder so was. Der hier versucht jetzt anzugeben. Das macht ja keinen Sinn. Dann irgendwie so die Strategie entwickeln ist auch in Ordnung. Wie kann ich jetzt geschickt meine Mitarbeitenden einbinden, dass die vielleicht ins gleiche Horn stoßen und das ohne dass sie ihr der Sache dagegen sprechen. Soll ich da eine Fortbildung machen oder motiviere ich die einfach mal, hey, mach doch auch mal.
Celina Krüger: Ja, also ich glaube als allererstes muss erstmal die Chemie am Arbeitsplatz stimmen. glaube ein unzufriedener Mitarbeiter wird nicht sein Gesicht und seinen Namen hergeben, positiv über den Arbeitgeber zu sprechen. Dementsprechend hat das glaube ich auch nochmal eine ganz besondere Wirkung. Also wenn ich jetzt wirklich aus Bewerbersicht schaue und ich sehe da sind Mitarbeiter aktiv und die nutzen ihren Namen und ihr Gesicht, ⁓ für den Arbeitgeber Werbung zu machen, ⁓ Werbung im weitesten Sinne. Wir sprechen ja auch über das, sie im Arbeitsalltag beschäftigt, aber trotzdem hat es ja auf jeden Fall einen Effekt auf die Kanzlei. Dann hat die Kanzlei da schon sehr, sehr viel richtig gemacht. Also ich glaube für Bewerber ist das ein unheimlich starkes Zeichen, wenn Mitarbeiter aktiv sind auf LinkedIn. Ich bin immer ein Fan davon, schon den Mitarbeitenden dann eine Art von Fortbildung anzubieten. Also klar, wenn ich da jetzt irgendwie eine Social Media Managerin eingestellt habe, dann ist die Frage, ob die jetzt unbedingt eine Fortbildung braucht, die kriegt das wahrscheinlich auch alleine hin. Aber wenn ich irgendwie jemanden aus der Buchhaltung habe oder eine Steuerfachangestellte und die haben mit sozialen Medien bisher noch nichts am Hut gehabt, dann würde ich tatsächlich immer empfehlen, bisschen Fortbildungsbudget zur Verfügung zu stellen, weil das auch schnell mal nach hinten losgehen kann, wenn man einfach keine Ahnung hat, wie man sich in den sozialen Medien verhält. Also ich meine damit einfach nur zum Beispiel sowas wie politische Äußerungen, was sind vielleicht Datenschutzthemen, die man nicht unbedingt nach außen geben soll. was macht einen guten Eindruck, zum Beispiel was Rechtschreibung angeht oder auch Textgestaltung. Also so ein bisschen professionell soll es ja auf jeden Fall aussehen und dementsprechend glaube ich, sind Kanzleien nicht ganz schlecht beraten, wenn sie da ihre Mitarbeiter einmal durch eine Fortbildung schicken. Ich glaube aber auch, dass man es auch ohne schaffen kann auf jeden Fall. Wenn da jemand wirklich Interesse dran hat und vielleicht auch auf den Chef zugeht und sagt, ich würde das gerne machen, dann kann man das mit Sicherheit auch schaffen mit kostenfreien Podcastfolgen, Blogartikeln mit ich interessiere mich dafür und lese mich selber ein. ich glaube auf der sicheren Seite ist man ein bisschen Unterstützung an die Seite stellt.
Carola Heine: Also Social Media Guidelines können auf gar keinen Fall schaden, wo jemand einfach mal nachgucken kann im Zweifelsfall. Aber ich glaube auch nicht, dass man Mitarbeiter, die nicht sich online zeigen wollen, die schon am liebsten irgendwo wären, abgebildet wären, dass man die zwanghaft überreden sollte. Das wird erstens nicht wirken. Und außerdem ist das sehr unangenehm, wenn man was machen muss, was nicht zum eigenen Job gehört.
Celina Krüger: Ja. Ja. Ja. Und vor allen Dingen ist es auch mein persönliches Profil. Das darf man nicht vergessen. Also das ist ja nicht Unternehmenseigentum. Das ist ja mein Name und mein Gesicht und ich finde das schon... Also das darf man nicht verurteilen, wenn das jemand nicht möchte. Dann ist das absolut in Ordnung. Nee. Richtig, genau.
Carola Heine: sollte der Sch*** als ob das Firmeneigentum ist. stimmt. Was machen denn jetzt die Leute, die aber sich entschlossen haben, das zu machen? Wie nimmt man denen die Angst vor Sichtbarkeit? Also man kann natürlich sagen, probier es doch mal aus, du wirst sehen, die Welt wird gar nicht explodieren. was sagst du denn so einem Kanzleibetreiber, der sagt, das ist nicht so mein Ding und du weißt, der muss sich eigentlich zeigen, der oder die?
Celina Krüger: Mhm. Also wenn ich als Kanzleiinhaber keine Lust darauf habe, also mit meinem Profil rauszugehen, weil ich weiß, ich kriege das sowieso nicht unter, ich bin zeitlich nicht an dem Punkt oder ich habe da wirklich gar keine Lust drauf, dann würde ich wirklich gucken, ob vielleicht Mitarbeitende da sind, die da Lust drauf haben. Also es muss nicht unbedingt sein, dass von einer Kanzlei unbedingt der Kanzleiinhaber oder die Inhaberin präsent ist. Es kann auch ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin machen. mehrere. Das ist tatsächlich einfach so bisschen eine Frage von wie habe ich da Lust drauf. Ich finde es tatsächlich immer ganz schön, gerade wenn man sagt, man hat vielleicht ein, zwei Mitarbeiter, die da Lust drauf haben, auch einen Raum zur Verfügung zu stellen. zu sagen, trefft euch doch einmal in der Woche eine Stunde, stellt euch ein Meeting ein und guckt auf eure LinkedIn-Profile gemeinsam, tauscht euch aus, was hat euch Spaß gemacht oder habt ihr gerade eine Flaute oder kam da irgendwie ein blöder Kommentar, der einen beschäftigt oder so. Ich finde so ein bisschen Raum zur Verfügung stellen, dass das auch ein präsentes Thema sein darf, das ist wichtig. das ist nichts, was nur nach Feierabend stattfinden sollte und worüber sonst nicht geredet wird. Das ist schon ein Teil vom Team und wenn da jemand sich bereit erklärt sein persönliches Profil herzugeben und da eben über seinen Arbeitgeber auch zu sprechen, dann finde ich sollte das auch Teil der Arbeitsleistung sein und Teil der Arbeitszeit und dementsprechend auch ein bisschen Raum für Austausch zur Verfügung gestellt werden. ⁓
Carola Heine: Ja, es hängt immer an einer einzelnen Person, die die Entscheidung treffen, die sich für die Strategie entscheiden. Der Kanzlei-Inhaber muss halt immer schauen, was mache ich für wen, damit das Linke dann richtig wird. Kann man das so zusammenfassen?
Celina Krüger: Ja. Ja, auf jeden Fall. Und immer schauen, dass man das Team sowieso schon gut zusammenhält. Also dass das Team sowieso schon glücklich ist. Das hatte ich vorhin glaube ich auch kurz schon gesagt. Wenn du kein glückliches Team hast, dann brauchst du nicht darüber nachdenken, dass die Mitarbeiter sich losgehen und ihre Profile dafür nutzen. ⁓
Olaf Clüver: Eine Frage habe ich noch und in Anbetracht unseres Spätherbstes der Sendung, in die wir mittlerweile angelangt sind, bitte ich dich eine kompakte Antwort. Ich drücke das mal vorsichtig aus. Jetzt haben wir das gemacht und jetzt sind wir in der Kanzlei und haben ganz viel gepostet. Woran erkenne ich jetzt, ob unsere Postings Wirkung erzielt haben? Was sind Kennzahlen, denen ich arbeiten kann? bei welchen Zahlen sollte ich jetzt nicht so genau hingucken, weil mir das die Tränen in die Augen treibt?
Celina Krüger: Mhm, okay. Ja. Ich bin nicht so ein zahlen mensch, also da gibt es mit sicherheit social media managere die ganz explizit jede zahl analysieren. Ich finde es viel wichtiger was drum herum passiert, also werde ich angesprochen, werde ich wahrgenommen, sagt vielleicht mal irgendwie ein arbeitskollege hier den und den beitrag fand ich richtig cool oder kommt vielleicht mal eine bewerbung rein und die person sagt ich fand euren social media auftritt super, das finde ich sind die allerwichtigsten kennzahlen. Ob man darauf angesprochen wird, man irgendwie das gefühl hat, es hat wirklich einen effekt. Ansonsten kann man natürlich schauen, wachsen meine Follower ein bisschen, also passiert da ein bisschen was, bekommen meine Beiträge im Laufe der Zeit immer mehr. Likes und Kommentare, also passiert auch da ein bisschen Wachstum, bekommen sie bisschen mehr Reichweite oder fällt das eher ab. Also gerade wenn bei einem Beitrag mal wirklich gar nichts passiert, ich habe sonst immer 30 Likes und auf einmal habe ich nur noch einen Like, dann kann man auf jeden Fall sagen, okay vielleicht ist das Thema nicht so spannend oder ich habe zu einer völlig falschen Uhrzeit gepostet oder sowas. Manchmal ist es ja auch sowas. Also ich würde immer so Zahlen ein bisschen als Richtwert nehmen. Gucken, passiert da was, entwickelt sich das nach oben in den nächsten Monaten oder nicht. Ich würde das jetzt nicht so tot analysieren. Nur weil ein Beitrag mal jetzt 20 statt 25 Likes hat, ist er jetzt nicht weniger wert.
Carola Heine: Ähnlich geht es uns ja auch mit dem Podcast. Wir freuen uns auch, wenn jemand bei uns vorbeikommt und eine Folge hört, uns ein Like da lässt, uns ein Follow da lässt. Man kann uns auf YouTube offensichtlich sehen. Man kann uns auf Spotify hören. Also das ist unser Call to Action, weil Olaf hat recht, wir müssen diese Folge jetzt langsam mal zum Ende führen. Wir freuen uns sehr, dass du dir die Zeit genommen hast, ganzen LinkedIn-Einsteiger-Fragen zu beantworten. Und dich findet man natürlich auf LinkedIn mit deinem Dienstleistungsangebot.
Celina Krüger: Ja. Mhm.
Carola Heine: Und wer jetzt immer noch nicht weiß, wie er oder sie anfangen soll, der kann natürlich dich fragen, richtig? Okay.
Celina Krüger: Richtig, genau. Also ich stelle euch auf jeden Fall mein LinkedIn-Profil zur Verfügung und meine Webseite. Da findet man auch noch ein paar Infos.
Carola Heine: Super. Vielen Dank für deine
Olaf Clüver: Wunderbar
Carola Heine: Zeit.
Olaf Clüver: und wir würden dich gerne mal wieder einladen für die fortgeschrittenen Wunderbar. Ich danke dir, Celina. Bis dann. Ciao.
Carola Heine: Bis dann, ciao!
Celina Krüger: Gerne, bin ich auf jeden Fall offen für. Danke! Ciao!
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