Wie Kanzlei-Websites Bewerber anziehen

Shownotes

Mit dem Moderatoren-Team aus Marketingexpertin Carola Heine und Kanzleibetreuer Olaf Clüver sprach heute Phillip Gülpen, der als Geschäftsführer der PG Digital GmbH unter anderem Experte für wirksames Recruiting mithilfe der Kanzlei-Website ist.

Philipp erklärt, wie die Internetseite einer Kanzlei aussehen sollte, um Bewerber und Bewerberinnen wirksam anzuziehen:

  • Aufzählungs-TextWieso die Website mehr als eine digitale Visitenkarte sein sollte,
  • was die Vorteile klarer Positionierung auch online für Steuerberatende sind
  • wie eine Kanzlei-Seite aussehen sollte, um Vertrauen aufzubauen bei den Suchenden

Die drei sprechen über häufige Fehler und wie man sie vermeidet, geben praktische Tipps und Anregungen und sind sich einig: Authentizität punktet.

Philipp Gülpen
https://www.pg-digital.de/
LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/philipp-g%C3%BClpen-87281429b/

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00:00:00: Philipp Gülpen Hallo Carola.

00:00:01: Carola Heine Hallo Olaf.

00:00:02: Philipp Gülpen Heute haben wir wohl wahrscheinlich eins deiner Lieblingsthemen angesprochen in diesem Podcast, oder?

00:00:07: Carola Heine Ja, wir hatten, glaube ich, eine ganze Menge zu erzählen und du hast auch so ein bisschen an einigen Stellen den Finger in die Wunde gelegt. Es ging Websites für Steuerkanzleien.

00:00:18: Philipp Gülpen Und da werden sicherlich die Hörer und Hörer feststellen, dass es da noch einiges zu tun gibt auf Seiten der Steuerkanzleien. Aber wir kritisieren ja nicht nur, sondern ich glaube, dass wir mit dieser Folge auch Hilfestellung geben, was man gut machen kann und vor allen Dingen auch, warum man es tun sollte. Und dadurch wird es dann auch wieder schön rund.

00:00:38: Carola Heine Und wir haben uns gefreut, denn wir haben mit Philipp Gülpen von GP Digital GmbH gesprochen, der über 350 Kanzleien betreut und heute bei uns sein Podcast-Debüt hatte. Also viele spannende Faktoren. Ja, und ich glaube, dass man sich einiges mitnehmen und anhören kann, was man sich bei der eigenen Kanzlei-Website vielleicht dann doch noch mal anschauen sollte.

00:00:57: Philipp Gülpen Sehe ich genauso. Bis gleich. Ciao.

00:00:59: Carola Heine Bis gleich. Lex Talk About Tax, der Kanzleipodcast. Präsentiert von lexware. Herzlich willkommen bei lex Talk About Tax, lieber Philipp Gülpen. Ich bin durch einen LinkedIn-Post des Steuerberaterverbands Düsseldorf auf dich aufmerksam geworden und habe dann vorgeschlagen, dass wir dich in den Podcast einladen, denn du hast das sehr relevante Thema Kanzlei-Websites angesprochen in einem Webinar, das du gehalten hast. Da gehen wir auch noch im Detail darauf ein, denn das ist eines der Themen unseres heutigen Podcasts. Jetzt wollen wir dich aber zunächst mal vorstellen. Habe ich das richtig verstanden? Du bist Gründer und Geschäftsführer der Marketingagentur pg Digital.

00:01:47: Olaf Clüver Ja, danke dir für die Vorstellung, Carola. Genau, das ist richtig.

00:01:51: Carola Heine Hallo Philipp.

00:01:52: Philipp Gülpen Hallo Philipp, auch von mir. Wir haben dich, Carola hat es angedeutet, als Brancheexperten eingeladen, denn deine Firma Wir sagen es noch mal gerne: Die PG Digital GmbH ist ein Branchenpartner für Steuerkanzleien und ihr unterstützt diese Steuerkanzleien dabei, sich zukunftssicher aufzustellen, mit richtigen Mitarbeitenden und starker Positionierung. Und ein wesentlicher Punkt – wir haben es schon gesagt – sind Websites. Und darauf kommen wir gleich noch. Aber bevor es richtig losgeht, würde ich dich bitten, dich mal in unserem kleinen Fußnotenspiel vorzustellen mit drei Fakten.

00:02:28: Jingle Drei Fußnoten zu unserem Gast. Unser heutiger Gast hat sich in der Branche bereits einen Namen gemacht. Was die wenigsten aber wissen: Es gibt drei Dinge, die man so nicht vermutet hätte. Los geht's.

00:02:42: Olaf Clüver Also drei Fakten, die man bis jetzt noch nicht über mich weiß oder die vielleicht etwas überraschend sind. Ich selbst wollte früher Steuerberater werden. Das ist ein Fakt und bin dann durch Zufall in diese Marketingbranche gerutscht, weil ich bei einer Kanzlei damals gearbeitet hatte in der Nähe von Frankfurt, die gesagt hat: „Philip, du bist doch jung. Bau uns doch mal eine Webseite. Also damit hat alles gestartet. Ansonsten, wie du schon gesagt hattest, Olaf, wir sind Branchenpartner, betreuen mittlerweile 300 50 Steuerkanzleien und bauen denen ein System, was nicht nur Mitarbeiter, sondern auch die richtigen Mandanten anzieht. Das wissen auch viele nicht und sorgen da auch für Entlastung der Kanzleileitung. Und ansonsten noch ein persönlicher Fakt: Ich bin ein sehr großer Sportfan. Also ich glaube, egal welche Sportart, da bin ich ein riesengroßer Zuschauer. Auch Tennis, sei es Fußball, Basketball, American Football, Kampfsport. Also ich verfolge da so ziemlich alles. Und ich finde auch, dass der Sport sehr viele Parallelen hat mit dem Unternehmertum und man da auch viele Sachen auf allgemein Unternehmertum und natürlich auch auf die Steuerbranche übertragen kann.

00:03:59: Carola Heine Ja, spannende Hobbys. Wir sprechen ja heute über Kanzlei-Websites. Jeder hat eine Webseite heutzutage, jeder Berater und sein Dackel haben eine Webseite und natürlich auch Steuerberaterinnen und Steuerberater. Aber ganz viele haben auch eine Seite im Internet stehen, die ihnen überhaupt nichts bringt. Kannst du uns mal kurz zusammenfassen, warum das deiner Meinung nach so oft vorkommt, dass eine Steuerkanzlei-Website allein auf weiter Flur steht, ohne Bewerber anzuziehen, ohne Mandate anzuziehen, einfach nur, als ob ob jemand seine Hausaufgaben gemacht hat und eine Seite gekauft hat?

00:04:33: Olaf Clüver Das meines Erachtens größte Problem ist, dass aktuell die Website bei Steuerkanzleien oftmals nur als digitale Visitenkarte gedacht ist und jetzt nicht als aktives Tool, die richtigen Mitarbeiter oder Mandanten anzuziehen. Das sorgt natürlich dafür – wir haben im Vorfeld darüber gesprochen –, wenn man auf die Webseiten geht, sehen viele manche altbacken aus, andere austauschbar. Da steht dann zum Beispiel „herzlich willkommen bei Kanzlei XY, „wir bieten Lohn, Jahresabschlüsse, FIBU und so weiter. Das ist natürlich etwas, was einen nicht abhebt und auch weder Mandanten noch Bewerber anspricht und dadurch absolut vergleichbar ist. Und da wird natürlich viel Potenzial auf der Strecke liegen gelassen. Und oftmals ist es ja so, dass Kanzleien sich auch Gedanken machen: „Wie Wie können Sie Mitarbeiter halten? Wie können Sie Mitarbeiter finden? Da auch teilweise wirklich sehr viel Budget rein investieren, sei es jetzt in Headhunter, sei es jetzt in andere Maßnahmen, und da oftmals solche Sachen nicht beachten, wie ist denn überhaupt das Erscheinungsbild, wenn man meine Kanzlei googelt.

00:05:47: Carola Heine Also ja, Erscheinungsbild, altbackene Websites, viele ähnen sich auch sehr. Wenn man jetzt an den allerersten Eindruck denkt, man arbeitet ja gern mit Aufzählungen, wenn man irgendeine Botschaft vermitteln will. Die drei schlimmsten oder die fünf schlimmsten Fehler, die dir einfallen, wenn jemand auf eine Kanzlei-Website kommt, wo man jetzt, wenn man als Steuerberater oder Steuerberaterin zuhört, mal schauen sollte, ob das auf die eigene Website zutrifft. Fällt dir dazu was ein?

00:06:11: Olaf Clüver Was ich immer besonders schlimm finde, ist, wenn der erste Eindruck nicht passt. Das heißt, sowohl vom Design her, dass das nicht modern ist, vielleicht auch gar nicht mobil optimiert oder generell überhaupt erst mal eine klare Botschaft oder wir kommen vielleicht später auf das Thema Positionierung zu sprechen, klar vermittelt, wen man ansprechen möchte und wen nicht. Das ist dann auch vielleicht schon der zweite Punkt, die Texte, also solche generischen Texte, wie jetzt zum Beispiel „Wir machen das und das. Das interessiert Um ehrlich zu sein, niemanden so wirklich, sondern die Leute wollen abgeholt werden. Das heißt, man muss den Nutzer abholen, den fragen: „Hey, du bist auf der Suche nach einem Steuerberater, der dich auch aktiv berät, der vielleicht nicht nur verwaltet, der generell das und das macht. Also solche Sachen, dann ist ja erst der Eindruck. Also ich sage mal, die meisten, die jetzt wahrscheinlich hier auch zuhören, die haben wahrscheinlich eine gut aufgestellte Kanzlei und die wollen wahrscheinlich auch Mitarbeiter ansprechen. Und wenn da jetzt nicht sofort erkennbar ist, ja, hier ist die Karriere-Seite oder da vielleicht auch nicht alle Stellen ausgeschrieben sind, das ist halt auch ein häufiger Fehler Fehler. Ich könnte jetzt wahrscheinlich noch auf ganz viele weitere Sachen eingehen, aber jetzt auch generell keine attraktive Bildsprache, Videos, das sind auch Faktoren.

00:07:44: Olaf Clüver Wenn jetzt der Anfrageprozess und so weiter und so weiter? Da gibt es wirklich eigentlich hunderte Fehler, die man da machen kann. Deswegen tue ich mich da so ein bisschen schwer, das jetzt auf fünf zu reduzieren, aber das sind jetzt so die ersten Sachen, die mir da in den Kopf kommen.

00:07:57: Philipp Gülpen Dann werden wir mal ein bisschen konkret. Ich zitiere notiere einfach mal einen meiner größten Helden im gesamten Business-Spektrum, Simon Sinek, der gesagt hat, die Leute kaufen nicht, was du tust, sondern warum du es tust. Dann geht es dann eben halt dieses Thema Positionierung, mit dem Steuerberatende dann sehr häufig konfrontiert werden und viele kämpfen da eben halt auch ein klares Bild und eine Strategie. Deswegen meine Frage: Welche Rolle spielt für dich eine klare Positionierung der Kanzlei im Onlineauftritt und warum fehlt die so häufig?

00:08:30: Olaf Clüver Positionierung. Wenn die nicht vorhanden ist, dann ist man der Steuerberater für alle und jeden. Und dann muss man sich auch nicht wundern, wenn jetzt zum Beispiel zehn Anfragen in der Woche von Einkommenssteuermandaten kommen.

00:08:42: Carola Heine Ich glaube, dass viele keine Not haben, dass Mandate nicht das Problem sind, oder? Dass die keine Not haben, nicht sehen, dass der Nutzen, warum sie sich sauber positionieren, hat ja viele Vorteile, nicht nur Mandate und dass sie den Nutzen nicht sehen und deswegen keine Not haben, das zu ändern. Oder was sagst du, Olaf?

00:08:59: Philipp Gülpen Sehe ich ganz Genau so. Man muss mal sehen, die Steuerberatungsbranche ist natürlich schon viele, viele Jahrzehnte in einer sehr komfortablen Situation. Die muss immer hart arbeiten, keine Frage. Aber sie haben natürlich auch grundsätzlich wirtschaftlichen Erfolg. Und diese Entwicklung, sich zu spezialisieren und dass diese ganze Branche so ein wenig spezieller wird, sagen wir, das kommt eher etwas langsamer an und sich hinzugehen und zu schauen, wie stehen wir denn wirtschaftlich da? Wozu sollen wir das jetzt ändern? Weil es ist ja was da. Es läuft ja gut, bei fast allen. Ich sage immer, es gibt keine armen Steuerberatenden. Es gibt vielleicht Rechtsanwälte oder Rechtsanwältinnen mit Schwierigkeiten, aber Steuerberatende haben grundsätzlich keine großen Mandatsorgen. Und hinzustellen, zu sagen, warum soll ich das jetzt aufgeben und mich zu spezialisieren? Da tun sich einige noch schwer. Wir sind damals ins Rennen gelaufen, zu sagen: „Na ja, also wenn ihr euch der Digitalisierung nicht irgendwann mal öffnet, dann werdet ihr wirtschaftliche Schwierigkeiten kriegen können. Das war natürlich total am Mumpels. Kein Mensch hat wirtschaftliche Schwierigkeiten bekommen. Und warum soll ich dann jetzt mir eine Strategie ändern beziehungsweise mir jetzt irgendeine Positionierung ausdenken. Ich glaube, dieser Punkt, der wird kommen und da werden einige auch merken, dass sie das tun müssen, diesen gesamten Bauchladen der Steuerberatung, der wird auf Dauer nicht allen guttun.

00:10:31: Philipp Gülpen Und es gibt ja durchaus Erfolgsgeschichten bei Spezialisierung, aber ich glaube, es dauert einfach länger.

00:10:38: Olaf Clüver Absolut. Und das hat auch viele Vorteile, was man oder viele unterschätzen, ist halt, man kann sich nicht nicht positionieren. Also auch wenn du eine Webseite hast, wo du sagst, ich betreue alle und jeden, und dann hast du da vielleicht generische gekaufte Bilder oder Bilder, wo du jetzt zum Beispiel … Alles hat ja eine Wirkung. Man sollte sich vor allen Dingen, wenn man schon keine Mandanten ansprechen möchte, zumindest als Arbeitgeber passend positionieren. Und da haben wir die Erfahrung gemacht, dass wenn man da den Karrierebereich wirklich gut aufbaut und ansprechend gestaltet und da auch die richtige Botschaft hat … Also das ist ja auch immer: Jede Kanzlei hat ja einen eigenen Charakter. Die einen wollen vielleicht eher die Mitarbeiter anziehen, die vielleicht leistungsorientierter sind, die Karriere machen wollen, die vielleicht auch eine größere Kanzlei, mittelständische möchten. Kann man natürlich auch einer kleinen Kanzlei machen, aber die anderen haben eher so diesen Wohlfühlenfaktor, den die in den Vordergrund stellen wollen. Wir haben halt festgestellt, wir haben bei vielen Kanzleien, die selbst zum Beispiel nicht aktiv nach Personal suchen, aber die einfach ihren Karrierebereich überarbeitet haben, die bekommen laufend Initiativbewerbungen, weil wenn jemand nach einem Steuerberater oder zum Beispiel ein Steuerfachangestellter zieht zur großen Liebe in eine andere Stadt, dann googelt ihr als erstes Steuerberater plus Ort.

00:12:00: Olaf Clüver Aber selbst wenn man da nicht so viel Zoomaschinenoptimierung macht, erscheint man da als Steuerberater bei kleineren Städten schon relativ weit oben und dann gucken die sich da die Berater an in der Umgebung. Und wenn man da halt einfach nur eine gute Karriere-Seite hat, dann kann man da im Jahr teilweise schon wirklich ein, zwei, drei sehr interessante Initiativ-Bewerbungen erhalten und auch personell gut aufgestellt zu sein. Also das Potenzial wird da sehr, sehr unterschätzt.

00:12:26: Philipp Gülpen Ich mache das ja tatsächlich auch, dass ich Steuerkanzler Sliden, na ja, zumindest mal googel, bevor ich da irgendwie näher in Kontakt trete und mich irritiert das dann auch. Das ist für mich kein Ausschlusskriterium. Ich will mich da nicht bewerben, aber es irritiert mich dann schon, wenn man dann genau wie du sagst: „Herzlich willkommen, bye, und dann sieht man die Seite irgendwo in Java programmiert. Unten steht Copyright 2002. Das heißt, irgendjemand hat mal eine … Das ist kein Witz, das passiert. Nein. Irgendjemand hat einfach mal eine Webseite gebaut und die ist … Also was natürlich immer schwierig ist, das war eine Zeit lang mit dieser SEO-Optimierung, weil jeder Text gleich klang. Das war dann auch irgendwie äußerst unattraktiv. Aber meistens ist es tatsächlich so, die sind austauschbar, weil es wahrscheinlich auch die Mandanten nicht interessiert. Das ist der Steuerberater. Ich bin sowieso schon lange vor der Webseitengeschichte, bin ich schon bei dem gewesen, weil die Fluktuation ist ja nicht im Allgemeinen so hoch. Aber bleiben wir mal bei diesem Thema Bewerber, weil das ja auch etwas ist, das die Steuerkanzleien wahnsinnig interessiert: Wie komme ich an gute Bewerbende ran? Welche Erwartungen haben Bewerber heute an eine Online-Präsenz?

00:13:32: Olaf Clüver Das ist eine gute, offene Frage, Olaf. Also meines Erachtens, die Bewerber haben vor allem die Erwartung, dass sie eine Kanzlei vorfinden, die wirklich einfach mal authentisch ist. Also oftmals hat man da ja so Standardfloskeln, wie „Ja, wir zahlen gutes Gehalt, „Attraktives, „Leistungsorientiertes Gehalt oder „Familiäres Team oder so oder so, aber die wollen sich wirklich einen ganzheitlichen Eindruck verschaffen von dieser Kanzlei, ob die sich da auch vorstellen können, wirklich zu arbeiten. Und das kann man als Kanzlei gewährleisten, indem man zum Beispiel es den Bewerbern also wirklich herausarbeitet: Was macht einen besonders als Arbeitgeber, das nach außen kommuniziert, da wirklich authentische Bilder hat, authentische Videos hat, vielleicht auch authentische Mitarbeiterstimmen einbindet? Also da kann man wirklich extrem, extrem viel Potenzial herausholen, wenn man diese Punkte beachtet.

00:14:36: Carola Heine Ich denke auch mal, sowohl Mandate als auch Bewerberinnen und Bewerber wollen heute auch wissen, wie digital arbeitet eine Kanzlei. Also die Digital, da kann jeder was anderes drunter verstehen, wenn man Pech hat. Und die wollen garantiert auch wissen, wie wird mein Arbeitsplatz aussehen, wie zukunftssicher ist der denn? Das sind auf jeden Fall Sachen, die man auch in die Texte der Website aufnehmen sollte, erkennen lassen sollte, wie wie tief man ist, wie zukunftssicher man aufgestellt ist. Gerade auch, weil wenn zum Beispiel ein Kanzleinhaber etwas älter ist und die Kanzlei an irgendjemand anderen übergeben will, der hat ja nur eine Chance, wenn das Ding digital ist. Und das sind ja Sachen, die man auf der Website erkennen muss, finde ich. Was aber euch beiden, erst mal Philipp und dann Olaf, wenn eine Website bei euch Vertrauen erwecken soll? Wann ist das für euch ein gutes Surf-Erlebnis? Wenn ihr auf eine Website kommt, was findet ihr furchtbar und wann fühlt ihr euch gut aufgehoben, Philipp? Was Was macht das aus, eine vertrauenswürdige Website, rein aus dem Bauchgefühl her.

00:15:36: Olaf Clüver Also aus dem Bauchgefühl her. Ich will natürlich, wenn ich auf eine neue Website draufgehe, innerhalb der ersten drei bis fünf Sekunden oder zehn wissen: Was machen die? Also ganz klare Botschaft: Was erwartet mich hier? Auch bei Steuerkanzleien: Mit wem habe ich es hier zu tun? Ich will ein persönliches Bild sehen. Ich will sehen, mit wem habe ich es auch hier zu tun Zum Beispiel von der Kanzleileitung, Kanzleiinhaber oder was auch immer. Und wer wird da angesprochen? Das ist für mich ganz wichtig und ich will wissen: Finde ich hier das, was ich suche? Also jetzt aus dem Bauch heraus.

00:16:16: Carola Heine Ohne langes Rumklicken, sofort auf den ersten Blick.

00:16:20: Olaf Clüver Genau.

00:16:21: Carola Heine Olaf, wann hat eine Website dein Vertrauen?

00:16:24: Olaf Clüver Also wenn ich feststelle, da herrscht eine gewisse Authentizität. Das heißt, ist das, was auf der Website abgebildet wird, auch das, was ich wirklich erwarte und haben möchte. Ich finde zum Beispiel Webseiten mit so einem lokalen Bezug immer sehr schön. Gut, Beispiel: Es gibt immer so eine Stadt, da hat jede da ja Kanzlei, irgendwie so diese beiden Tümchen vom Dom mit drin. Das wird auf die Dauer auch nicht spannender, aber ich finde es immer sehr schön, wenn zum Beispiel auf einer Webseite auch mal steht: „Wir engagieren uns dafür, oder „Wir sind da „Den stark oder „Gemeinsam mit uns, was weiß ich, was die Klassenfahrt der 9b organisiert und so weiter. Das sind so Dinge, wo ich sage: „Hey, da sind wirklich Menschen dahinter und diese Branche ist ja manchmal voll kommen zurecht, weil es auch gar nicht anders geht. Das ist nicht despektiv, ich meine, technokratisch genug. Und wenn man dann sieht, da menschelt es und die Leute sind eben auch darüber hinaus, das schafft Vertrauen, so eine gewisse Wärme. Und das ist ja in dieser Branche nicht mal ganz einfach. Die beschäftigen sich wirklich mit Dingen, von denen die meisten keine Ahnung haben und die sind dann oftmals auch irgendwie ein bisschen trocken.

00:17:38: Olaf Clüver Und wenn man da irgendwie hinkommt und sagt: „Hey, wir … und das, was Philipp eben sagte, Videos, kurze Clips von Reels von Mitarbeitenden, „Wir sind hier und das macht Spaß und wir sind hier und das ist cool. Das sind so diese Dinge, wo ich sage: „Ja, ihr habt es verstanden. Das ist wirklich großartig. Für mich ist ja in meinem Job eine schwierige Webseite, kein Ausschlusskriterium, weil erst mal werden natürlich alle gleichbehandelt. Ich muss mich dann nicht bewerben. Ich muss versuchen, die Digitalisierung zu bringen. Manchmal ist die Form der Webseite tatsächlich auch ein Indikator dafür, mit wie viel Digitalisierungsbereitschaft und Grad kann ich denn in der Kanzlei rechnen. Tatsächlich gibt es da eine Korrelation.

00:18:23: Carola Heine Ja, wir haben jetzt ganz oft das Wort authentisch fallen lassen. Wir haben jetzt einen sehr authentischen Programmpunkt. Hast du von uns einen goldenen Umschlag erhalten, Philipp?

00:18:32: Philipp Gülpen Wow. Und Überleitung, Carola. Wir waren eine Podcasterin. Ja, habe ich bekommen. Ich öffne den jetzt einfach mal hier, meinen Sie nicht, in der Kamera.

00:18:42: Carola Heine Wir wissen nicht, was drin steht und wir wissen nicht, an wen die Frage geht, das weiß nur du.

00:18:46: Jingle Die Frage aus dem Off. Carola und Olaf haben keine Ahnung, was unser heutiger Gast gleich in Erfahrung bringen möchte. In seinem mitgebrachten Umschlag steckt eine Frage, die sich die Podcast-Redaktion ausgedacht hat.

00:19:01: Philipp Gülpen Okay, also Olaf, die Frage geht an dich: In welchem Brettspiel bist du so gut wie unschlagbar?

00:19:13: Olaf Clüver Also da muss man wissen, dass ich sehr viel innerhalb der Familie spiele und meine Frau und mein Sohn, die sind immer extrem motiviert. Manchmal betteln die sich, dass ich dann anschließend relativ gut vorbeziehe. Also in Terraforming Mars bin ich tatsächlich nicht so schlecht und bei Flügelschlag, würde ich sagen, bin ich auch recht gut, weil ich das eben auch schon häufiger gespielt habe. Da gibt es auch Onlineversionen, wo ich dann wirklich Schwierigkeiten habe. Das sind so Spiele, wo man sehr weit im Voraus planen muss und muss dann jedes Detail auch noch einbringen, dann Punkte zu sammeln, so Tris Megistus. Da gibt es dann also Leute, die stärker sind, aber da würde ich sagen, Flügelschlag und Terraforming Mars, da Da habe ich schon eine Benchmark, würde ich sagen.

00:20:03: Carola Heine Die kenne ich beide nicht, aber ich würde gerne mal mit dir Junta spielen oder Exploding Kittens. Die kennst du wahrscheinlich nicht.

00:20:09: Olaf Clüver Exploding Kittens habe ich tatsächlich auch. Das hat Tim mal geschenkt gekriegt.

00:20:15: Carola Heine Ja, es ist schön, dass die Welt nicht mehr auf Monopoly und Co reduziert ist, die Welt der Brettspiele. Da hat sich ja einiges getan, wie in jeder Branche zurzeit. Ja, Philipp sieht etwas verstört Du spielst keine Bretspiele, nehme ich an.

00:20:32: Philipp Gülpen Ich spiele keine Bretspiele. Ich bin eher- Sportler. Ja, wenn ich- Sportler. Wenn ich Unterhaltung brauche, dann schaue ich mir irgendwie Sport an oder Hören wir auch mal einen Podcast an. Das ist immer eine gute Abwechslung.

00:20:52: Carola Heine Das ist nicht schlimm, aber das Gute ist ja, wenn du denn doch mal irgendwann anfangen willst, Gesellschaftsspiele zu spielen, die haben eine gewaltige Evolution durchlaufen und man kann jetzt richtig Spaß haben. Einstiegsdroge, Kakerlakenpoker, so sage ich mal. Jetzt gehen wir mal zurück zum Thema. Wir haben darüber gesprochen, wie Kanzlei-Websites aussehen sollten, Vertrauen zu erwecken. In meinem Fall ist es so: Ich muss die auf einem Smartphone auch vernünftig anschauen können. Das heißt, ich muss also nicht eine Website haben, wo ich mir die Augen zusammenkneifen muss, die wesentlichen Informationen zu erkennen. Die Navigation muss auch auf dem Smartphone sauber funktionieren, weil die meisten Leute, die nach einer Information suchen, – das heutzutage auf ihrem Smartphone tun. Jetzt weißt du natürlich besser als wir, welche typischen Fehler kannst leiden machen, wenn sie sich als guter Arbeitgeber darstellen wollen. Ich meine, Leute, die sich bereits Mühe geben, machen ja auch Fehler. Kannst du da mal ein bisschen aus dem Nähkästchen plaudern?

00:21:45: Philipp Gülpen Ja, sicherlich. Also da kommt es teilweise auch auf Details an, die dann den Unterschied machen. Da kommt es teilweise auf so Kleinigkeiten an, wie jetzt zum Beispiel eine Gehaltspanne auszuschreiben. Wir haben da oft den Fall gehabt, da Da fällt mir auch gerade eine spezifische Kanzlei ein, die einfach die Gehaltspanne leicht angepasst haben, die wir ausgeschrieben haben. Und schon hat sie eine Bewerberin bekommen, die sich dann auch explizit deshalb angesprochen gefühlt hat und jetzt als Partnerin sicher nicht einsteigen wird. Also haben wir oft solche Sachen. Deswegen allgemein, ich meine, die meisten Kanzleien haben sich ja schon Gedanken gemacht, also zumindest diejenigen, die schon sehr, sehr fortschrittlich sind, wie sie sich als Arbeitgeber präsentieren wollen. Mein Appell ist immer, also auch bevor wir zum Beispiel, wir machen ja auch manchmal aktive Personalmarketing Marketingmaßnahmen oder Employee Branding oder was auch immer, aber überhaupt erst mal das Fundament aufzubauen und das Fundament in der Außenwirkung, also bevor man jetzt irgendwelche aktiven Stellenkampagnen oder so schaltet, sollte überhaupt erst mal zum Beispiel die Webseite, ansprechend sein, die Karriere-Seite. Alle Stellen sollten ausgeschrieben sein. Man sollte authentische Bilder und Videos haben. Man sollte aber auch zum Beispiel … Also es bringt nichts, wenn man jetzt die Kanzlei googelt – da haben wir auch oft den Fall gehabt, dann Kununo ist euch sicherlich ein Begriff, hier bei mir hinten steht der Award –, wenn da jetzt drei negative Bewertungen sind von ehemaligen oder aktiven Mitarbeitern und die Kanzlei da jetzt monatelang sucht und sich fragt: „Warum bewirbt sich da niemand?, dann sage ich halt immer, okay, wir müssen erst mal das Fundament aufbauen.

00:23:32: Philipp Gülpen Und ein Teil dieses Fundament ist zum Beispiel, dass wir uns erst mal darum kümmern, dass du gute Bewertungen von deinen Mitarbeitern bekommst, weil gerade diese Zielgruppe, der Fachpersonal, die informieren sich umfangreich. Also so ein Jobwechsel ist eine der größten Entscheidungen im Leben eines Arbeitnehmers. Und das heißt, die machen sich wirklich fünfmal oder zehnmal Gedanken, bis die überhaupt sich bei einem bewerben. Und da muss halt einfach dieser Gesamtauftritt stimmen.

00:23:59: Carola Heine Also der Fehler ist dann, dass die gar nicht gucken, wie die von anderen Stellen auch noch wirken, oder wie?

00:24:03: Philipp Gülpen Genau, richtig. Da muss man überhaupt erst mal schauen, dass man eine gute Karriere sein hat, erst mal herausarbeiten, was macht einen als Arbeitgeber besonders. Vielleicht ist das Problem auch woanders, dass man überhaupt erst mal ein guter Arbeitgeber werden muss oder der Google My Business-Eintrag. Wenn da jetzt zum Beispiel keine Bewertungen sind, dann muss man wissen, wenn man da möglichst viele Bewertungen hat bei Google My Business, dann erscheint man ganz oben, wenn jetzt jemand nach Steuerberater Zum Beispiel, egal was sucht, Steuerberater Stuttgart oder Steuerberater, was auch immer. Und das sind halt alle solche Punkte, die man beachten muss.

00:24:41: Carola Heine Also nicht nur gucken, was man auf seiner eigenen kleinen Seite vor sich hinschreibt, sondern das Gesamtbild sehen, von außen checken, gucken, was steht an anderen Orten über mich geschrieben und gegensteuern.

00:24:51: Philipp Gülpen Ganz genau. Ja, das stimmt.

00:24:54: Carola Heine Aber das ist anspruchsvoll. Also es gibt nichts Schwierigeres, als Rezensionen und Bewertungen einzusammeln, wenn man die dringend braucht. Was macht man denn da?

00:25:02: Philipp Gülpen Das ist eine gute Frage. Wir haben da so einen Guide, wie man generell auf die Person zugeht oder generell, wie man da vorgehen sollte, sowohl Google-Bewertungen als auch Kununo-Bewertungen einzuholen oder wie man auch reagieren sollte. Wenn jetzt zum Beispiel eine negative Bewertung da ist, den stellen wir unseren Kunden zur Verfügung. Aber, es mal zusammenzufassen: Am Ende gehst du auf deine Mitarbeiter zu, erklärst ihnen die Situation, warum das wichtig ist, und dann die zufriedenen Mitarbeiter werden dir da gerne, liebend gerne eine positive Bewertung hinterlassen. Und da auch ganz wichtig: Nicht sagen hier fünf Sterne sofort, sondern mach ruhig eine authentische Bewertung. Lass uns auch gerne mal das schreiben, was halt nicht so passt. Wichtig ist da die Authentizität.

00:25:50: Olaf Clüver Wie siehst du das Verhältnis Nutzerfreundlichkeit und modernes Design im Vergleich zu fachlicher Information? Wo würdest du den Schwerpunkt setzen?

00:25:58: Philipp Gülpen Ich finde, die Mischung macht es, ist klar, dass es als Antwort kommt, aber ich finde, ich lege den großen Wert auf Nutzerfreundlichkeit und Design. Wir haben ja gerade über Vertrauensaufbau gesprochen. Das macht ja auch eine Menge Also allein, was das mit generell, wenn das Design passt, wenn da vielleicht auch vertrauensaufbauende Elemente … Ihr habt ja auch, glaube ich, von Lexware auch so einen Siegel, was man haben kann. Das haben wir auch bei einigen Kanzleien eingebaut. Wirkt auch vertrauensaufbauend, dass man dann auch sieht: „Okay, die sind jetzt hier eine digitale Kanzlei, die arbeiten ja auch mit modernen Tools. Manchmal weniger ist mehr. Also auf den Punkt gebracht und es kommt auf die Situation an. Also ich kann da mal eine Anekdote erzählen. Beispielsweise, wir haben jetzt einen Kunden aus dem Raum Bayern beziehungsweise Großraum München, der gerne so besondere Themen wie jetzt zum Beispiel Unternehmensnachfolge, Testaments voll Vollstreckung und so weiter bearbeitet. Und da haben wir dann zum Beispiel einzelne Unterseiten, wo wir auch Videos drauf gepackt haben zu diesen Themen. Und der hat zum Beispiel, nur dadurch, hat er mir jetzt letztens beim Gespräch erzählt, ein sehr interessantes Mandat für die Testamentsvollstreckung gewonnen, weil er diese Unterseite hatte.

00:27:17: Philipp Gülpen Sonst hätte er das nicht bekommen.

00:27:19: Carola Heine Was war auf der Unterseite? Ein Erklärvideo oder ein Storytelling oder was war auf der Unterseite?

00:27:24: Philipp Gülpen Auf der Unterseite waren jetzt auch fachliche Informationen, aber nicht so viele. Eher so, wie die denen helfen können. Der Nutzer wurde halt abgeholt, in welcher Situation befindet er sich gerade. Und dann war da so ein kurzes Short Reel, was Botschaften drin hatte, wo der Kanzler ja mal nichts gesagt hatte, wo einfach nur so Botschaften hinterlegt waren und ein Call to Action, also dass die Leute sich dann einen Beratungstermin buchen sollen.

00:27:52: Olaf Clüver Lass uns gleich noch mal ein kleines bisschen Bildung machen. Wir wollen ja was dazulernen. Wenn du jetzt mal die größten Fehler denkst, die Steuerkanzleien auf ihrer Webseite machen, welcher lässt sich wie ganz schnell, ganz einfach beheben, dass sie im Prinzip sich jetzt heute noch ansetzen und sagen: „Ich habe meine Webseite definitiv schon mal ganz kurz verbessert? Du solltest nicht deine ganzen Geschäftsgeheimnisse ausplaunen. Das ist ja klar, wir wollen ja nicht deine Kunden ausspannen, aber so mal einen Fun Fact oder so was, der relativ schnell zu beheben ist.

00:28:26: Philipp Gülpen Ja, gerne. Und dann hätte ich auch gerne mal zwei Fun Facts euch. Vielleicht habt ihr da auch welche im Kopf. Also von mir ist einmal das Thema Karriere-Seite einrichten, einfach und authentisch alle Stellen ausschreiben, Texte anpassen, was macht uns besonders und Bewerbungsprozess verschlanken, dass man sich auch in kurzer Zeit in ein, zwei Minuten bewerben kann. Ja.

00:28:50: Carola Heine Und digitalisieren. Also digital mit einem Formular mit verschiedenen Schritten abfragen, ob Mandate passen, ob Bewerber passen, sodass Dass man seine Zeit verschwendet, oder?

00:29:02: Philipp Gülpen Das ist eine super Ergänzung, ganz genau. Das machen wir auch oft. Viele beschweren sich dann: „Ich bekomme hier Anfragen, die gar nicht passen. Kann man ja auch einfach mal das Kontaktformular anpassen, ein paar Abfragen stellen und wenn die dann zum Beispiel angeben, dass die Privatperson sind und nur Einkommenssteuer haben wollen, dann kommen die auf eine Seite: „Danke, wir können dir leider nicht weiterhelfen. Wir wünschen dir trotzdem alles Gute für die Zukunft. Wir sind da transparent.

00:29:29: Olaf Clüver Ich Ich habe zwei Dinge. Das eine sind erst mal professionelle Bilder. Manchmal sieht man so die Kanzlei aus einem unmöglichen Winkel mit einem Handy von 2004 fotografiert. Da passt das Format nicht. Die sind dann irgendwie etwas unglücklich. Das finde ich Da sollte man sich schon auch entweder jemanden suchen, der gute Bilder machen kann, oder man sollte die tatsächlich selber mal überprüfen. Das ist das eine. Ich finde das immer sehr schön, wenn man die Gesichter zu den Ansprechpartner: innen hat. Das heißt also, gerne auch mal das Team mit nach vorne stellen. Manchmal gibt es überhaupt gar keine Teamseite, sondern einfach nur die zwei, drei, fünf, sieben Kanzlei-Leitenden und dann wird von dem Team gar nicht gesprochen. Das finde ich immer etwas … Wie drücke ich das jetzt vorsichtig aus? Finde ich immer ein bisschen willkürlich. Das würde ich weiter nach vorne heben. Und dann, wie gesagt, was ich schon sagte, jede Kanzlei steht für irgendwas, jeder ist irgendwo engagiert, jeder macht irgendeine Kooperation und hat Also dieses Local Hero-Sachen, das finde ich immer sehr charmant und natürlich sollte jeder ein Lexware-Office-Siegel irgendwo haben.

00:30:39: Carola Heine Viele von den Stellenanzeigen lesen sich wie Einkaufsettel und wenn man die durchliest und vielleicht nicht so oft sich irgendwo beworben hat, dann denkt man, das sind verbindliche Geschichten, die man zu 100% erfüllen muss. Dabei sind die Kanzleien ja oft schon froh, wenn jemand 25% davon erfüllt und den Rest gerne lernen würde. Das heißt also, das Wording der Stellenanzeigen ist oft ein bisschen veraltet und ein bisschen starr. Und dann sehe ich auch oft, dass die Stellenanzeigen irgendwo parallel in irgendwelche Portale eingestellt werden, aber ziemlich zeitsparend. Da stehen dann so Sachen drin, wie Teilzeit ist auch möglich. Damit findet das schon mal niemand, der in so ein Portal geht und vorher nach Teilzeit filtert. Das heißt also, die verschenken ganz viele Chancen, die richtigen Leute zu treffen, indem sie da am Anfang fünf Minuten sparen und irgendwas zusammenklopfen, statt das auseinander zu dividieren und zu sagen: „Wir nehmen auch jemanden, der vielleicht nur einen Teil davon kann. Wir nehmen auch jemanden, der vielleicht in Teilzeit arbeitet. Wir nehmen jemanden, der nur remote arbeitet. Das sind aber vielleicht verschiedene Angebote, die man sich angucken kann und nicht ein zusammengewürfelter Einkaufsettel, den viele dann als verbindlich ansehen.

00:31:42: Carola Heine Das ist mir dazu noch eingefallen. Findest du SEO immer noch wichtig? Findest du, dass das noch so einen Unterschied machen kann?

00:31:49: Philipp Gülpen Absolut. Wie du schon gesagt hast, die Stellenanzeigen müssen ja auch irgendwie gefunden werden und das kannst du unter anderem durch „Stellen, also „Suchmaschinenoptimierung erreichen. Das ist auch bei zum Beispiel Google SEO, also „For Jobs nennt man das, beziehungsweise „Google for jobs nennt man das und man macht diese Suchmaschinenoptimierung dafür. Ich sehe natürlich andere Sachen, die, sage ich mal, wichtiger sind. Ich finde es jetzt zum Beispiel auch nicht optimal, wenn die Texts jetzt nur auf Suchmaschinen ausgerichtet sind und der normale Nutzer kommt da drauf und fragt sich: „Warum steht ja jetzt „5-mal Steuerberater Köln drauf und das macht natürlich auch wenig Sinn. Aber an sich ist das natürlich ein wichtiges Thema und das sollte man auf jeden Fall mitnehmen als Kanzlei.

00:32:43: Carola Heine Ja, vor allen Dingen „Suchmaschinenoptimierung heißt ja eben nicht, dauernd die gleichen Begriffe zu wiederholen. Also das sind noch zwei Fehler, die ich ganz oft auf Kanzlei-Webseiten sehe. Ist einmal, dass kein gutes SEO betrieben wird, heißt, es werden keine Synonyme und Umschreibungen verwendet und dann wird nicht auf den sogenannten Search Intent optimiert, weil man muss ja eigentlich überlegen, mit welcher Frage kommen Leute zu mir? Das heißt, wenn ich Steuerfachangestellt zu einem bestimmten Fachgebiet suche, dann wäre das ganz schlau, wenn ich das auch erwähne. Dann können die Leute, die vielleicht liebend gerne Lohnbuchhaltung machen, gleich die richtige Stellenanzeige finden. Das heißt, es ist alles etwas umfassender, wie du schon gesagt hast. Das muss ein bisschen ganzheitlicher betrachtet werden, wenn man damit gefunden werden will. Das ist also meiner Meinung nach kein Job für den Sohn der Nachbarn, der im Informatikurs mal kurz XHTML hat. Also das sind schon richtige professionelle Aufgaben, weil man ja auch damit Geld verdienen will mit dem Ergebnis. Wenn man sich das so anhört, was wir so als drei Kenner der Branche so alles mitbekommen, an vielen Stellen werden ja dann auch nicht Haben Sie sich genug Entscheidungen getroffen oder die falschen Entscheidungen getroffen.

00:33:48: Carola Heine Gibt es denn so typische Missverständnisse von Steuerberaterinnen und Steuerberatern, was die Kanzlei-Website leisten soll? Wissen die überhaupt, was die da für ein Werkzeug haben, frage ich mich manchmal.

00:33:59: Philipp Gülpen Ja, ich sehe das als stark unterschätzten Faktor, dass es darauf ankommt, dass man eine gute Mandatsstruktur hat, dass man eine gute Honorar-Struktur auch hat als Kanzlei-Leitung. Überhaupt erst mal ein gutes Mindset, das steht, glaube ich, als erstes, oder auch einen guten Personalbereich, gutes Prozesse und Systeme vor allen Dingen. Da helft ihr auch sehr viel weiter mit den lexware-Lösungen. Es ist natürlich so So bei der Webseite, Mandanten und Mitarbeiter braucht jede Kanzlei, und zwar die richtigen. Und die Webseite ist der erste Anlaufpunkt und ich rechne das dann auch immer ganz gerne vor. Also mal angenommen, du verlierst, das ist der tatsächliche Fall, was wir jetzt beobachten im Markt: Du hast eine Kanzlei und du machst, mal angenommen, du machst gar kein Marketing, was unwahrscheinlich ist, aber mal angenommen, du machst wirklich kein Marketing, Und durch deine Webseite verlierst du im Jahr, sagen wir mal, so zwei bis drei A-Mandate und vielleicht ein bis zwei A-Mitarbeiter. Ein A-Mandat kann man sich ausrechnen, was das für einen Umsatz pro Jahr bringt. Sagen wir mal, jetzt mindestens 10 bis 20. 000 Euro jährlich und die bleiben ja lange, die Mandate, wenn man da einen guten Job macht. Und ein Mitarbeiter, wenn der jetzt über einen Headhunter vermittelt wird, ist da schon mal so eine Provision von 15.

00:35:26: Philipp Gülpen 000 Euro normal, wenn es jetzt mal ein Steuerfachangestellter ist, bei einem Steuerberater noch wesentlich höher. Und da kommt man schon relativ schnell auf so eine Summe von 50 bis 100. 000 Euro an Opportunitätskosten, die man jährlich hat, weil man so einen schlechten Webauftritt hat. Viele Kanzleien oder Inhaber denken, ja, die größten Kosten sind die Personalkosten. Ich sage: „Ja, aber nicht vergessen, es gibt auch Opportunitätskosten.

00:35:53: Carola Heine Ich habe so noch nicht darüber nachgedacht. Ich habe jetzt also wirklich gemeint, dass jetzt ein Steuerberater, der eine Website in Auftrag ganz platt gesagt, vielleicht andere Sachen sich davon erwartet, die den Aufwand nicht einschätzen kann, was er selber leisten muss, damit das alles gut läuft, dass er vielleicht einfach denkt, er kann die Seite hinstellen und der Rest ist kein Problem, aber dann fängt ja eigentlich die Arbeit erst an, weil das ja vernünftig alles zueinander passen muss, auf das Gesamtbild der Kanzlei einzahlen muss, aktualisiert werden muss und und und. Das heißt, ich glaube schon, dass das auch Potenzial für Missverständnisse hat, weil ja früher ganz vielen Leuten so eine Art Webvisitenkarte verkauft worden ist und das ausreichte. Und jetzt braucht man eine aktive, lebendige, ich sage mal, atmende Website. Aber Opportunitätskosten ist natürlich auch ein sehr spannendes Thema. Ich glaube nicht, dass viele Leute darüber nachdenken, was es sie kostet, Sachen nicht zu machen. Spannend.

00:36:45: Olaf Clüver Ich, weil wir jetzt so langsam, ich liebe das ja, im Herbst dieser Sendung ankommen, würde ich aber ganz gerne noch mal mit einem Zitat von einem Steuerberater aus Oberhausen beginnen. „machen ist wie nur krasser. Wenn man jetzt sagt, okay, ich habe vielleicht wirklich keine so tolle Webseite, muss da was machen, dann steht man natürlich wieder vor so einem riesigen Projekt. Wo fängt man an? Was ist der erste Schritt, zu sagen, das ist elementar, mit einer besseren Webseite, mit einem besseren Auftritt zu beginnen?

00:37:21: Philipp Gülpen Also wenn ich da mal ein bisschen Werbung machen kann, ich glaube, ich habe euch einen Link zugeschickt zu bei einer Broschüre, wo die fünf größten Webseiten-oder Karriereseitenfehler vorhanden sind. Der wird sicherlich irgendwo hier verlinkt sein.

00:37:39: Carola Heine Dann krieg ich in die Show Notes, ja.

00:37:41: Philipp Gülpen Gerne auch bei uns melden. Wir sind dann auch offen und ehrlich und geben auch Feedback, was man optimieren kann. Das kann man dann selber umsetzen oder mit uns. Es bleibt einem selbst überlassen. Wichtig ist überhaupt erst mal, dass man, wie bei jedem Projekt, sich da erst mal die Entscheidung trifft: „Okay, ich will hier was verändern. Ich will das mit einem klaren Ziel machen, zum Beispiel die richtigen Mitarbeiter oder Mandanten darüber anzuziehen und dann einfach die nächsten Schritte in die Wege leiten.

00:38:13: Carola Heine Also zugeben, dass man ein Problem hat, wäre der erste Schritt, wenn ich dich richtig verstanden habe.

00:38:18: Philipp Gülpen Ja, ist sicherlich ein Schritt. Das stimmt, ja.

00:38:23: Carola Heine Olaf will mich wieder ausschimpfen, aber ich finde, manchmal kann man Sachen auf den Punkt bringen. Nein, nein.

00:38:28: Olaf Clüver Absolut. Also dieses sich eingestehen, dass etwas nicht gut funktioniert, ist natürlich auch eine Herausforderung, die nicht all gewachsen sind. Also das muss man auch mal können, zu sagen: „Ich glaube, ich könnte das verbessern, aber das ist ja zumindest ein Schritt, also wirklich sich auch ein Hild hochholen oder beziehungsweise mal nachschauen, was kann man da besser machen. Deswegen lieber Philipp, dir herzlichen Dank für deine Insights. Wir werden natürlich diese Liste verlinken und wir werden natürlich alle sämtlichen Informationen, die notwendig sind, in die Show Notes packen. Und ich bedanke mich ganz herzlich bei dir für deine Insights, für deine Tipps, für deine Kommentare. Das war sehr, sehr wertvoll und ich glaube, wir haben alle etwas dazugelernt. Und für alle Hörerinnen und Hörer da draußen gilt natürlich, wenn Sie Lust haben und es ihnen gefallen hat, wovon wir natürlich ausgehen, denn wir geben uns ganz viel Mühe, einfach mal liken, weiterempfehlen und gerne auch einen Kommentar dalassen. Wir freuen uns darüber, denn wenn wir besser bleiben wollen, dann hilft es uns natürlich auch, zu erfahren, wie das Ganze anguckt. Und deswegen freue ich mich auf viele neue Abos. Herr Ola, danke dir.

00:39:45: Carola Heine Ja, danke Olaf. Ich kann mich dann nur anschließen. Wer uns unbedingt sehen möchte, guckt auf YouTube vorbei. Die anderen auf allen anderen Kanälen haben natürlich die Audio-Version. Auf Spotify kann man ein schönes Like dalassen, wenn man uns gehört hat. Philipp, vielen Dank für deinen wohlüberlegten Input. Wir verlinken in den Shownotes natürlich eure Webseite, dein Link in dem Profil und sehr, sehr gerne auch die fünf Website-Tipps. Vielen Dank und hoffentlich bis bald.

00:40:09: Philipp Gülpen Danke für die Einladung. Ciao. Ciao.

00:40:16: Carola Heine Let’s talk about the tags. Der Kanzlei-Podcast. Präsentiert von lexware.

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